Die besten Konzerte der kommenden Monate im Vorverkauf

Sportfreunde und andere Spezialisten

Gwen Stefani, platinblond und pink geschminkt.

Gwen Stefani, platinblond und pink geschminkt.

Trommelwirbel, der anzuschwellen scheint, der immer lauter und lauter und voluminöser wird: Das ist ein beliebtes Mittel, um die Spannung vor Konzerten oder anderen Shows zu erhöhen. Bei Konzerten der japanischen Truppe „Yamato“ allerdings hört der Trommelwirbel gar nicht mehr auf: an bis zu 400 Kilo schweren Instrumenten wie der traditionellen Okaiko scheinen sich Musiker aus dem „Land des Lächelns“ zwei Stunden lang die Seele aus dem Leib zu schlagen.

Fünf athletische Frauen und fünf Männer gehören zu der Truppe, die jahrtausendealte Rhythmen mit Beats von heute verbinden - von 6. bis 19. September im Circus Krone, jeweils ab 20 Uhr.

Trommelwirbel hätte auch Gwen Stefani verdient: allerdings nicht mehr unbedingt heutzutage – sondern vielmehr früher, als sie noch Front-Frau der Ska-Pop-Band „No Doubt“ war. Damals zeichnete sie sich vor allem durch fröhlich-verrückte Outfits und ihre vielseitige, virtuose Stimme aus, die von tragendem Reggae hin zu beschwipstem Pop alles beherrscht.

Letztlich aber wurde Gwen von Mainstream-Produzenten als Solistin entdeckt. Ein Jammer, denn jetzt ist sie gerne überschminkt, immer platinblond – und singt Songs, die genauso gut von Britney oder Christina, im besten Fall von Madonna stammen könnten. Von Gwens eigener Originalität allerdings ist nicht mehr viel zu sehen. Dafür ist sie jetzt kommerziell erfolgreicher als zu „No Doubt“-Zeiten; und wer perfekt durchgestylte Shows mag, ist sicher gut beraten, zu ihrem Konzert am 12. September ab 20 Uhr in die Olympiahalle zu gehen.

„The Police“ hingegen sind sich immer treu geblieben und werden vermutlich bis in alle Ewigkeit wie „The Police“ klingen – das machen sie ja seit immerhin drei Jahrzehnten. Daher werden sie auch am 22. September im Olympiastadion eingängig und ein bisschen depressiv „Lonely“, „Roxane“ und „Message in A Bottle“ singen – auf der übrigens ersten Tour seit 20 Jahren.

Dauernd auf Tour sind hingegen die „Sportfreunde Stiller“. Immerhin müssen sie sich nach zwei Wiesn-Hits, zwei Echos und einem Auftritt vor einer Million gutgelaunter Fußballverlierer auf der Berliner Fanmeile noch einen Traum erfüllen: ein Nummer 1-Album zu machen. Daher bewerben sie ihr neues Werk „La Bum“ jetzt auch fleißig, am 1. Oktober beispielsweise ab 20 Uhr in der Olympiahalle. Ob das Publikum allerdings ihre neuen Songs schätzt oder lieber noch einmal „54, 74, 90 – 2010“ grölen will? Wir werden’s mitbekommen.

Weitere Gassenhauer sind vier Tage später ebenfalls in der Olympiahalle zu hören: Joe Cocker und sein Publikum werden am 5. Oktober ab 20 Uhr „Unchain My Heart“, „Summer In The City“, „N’Oubliez Jamais“, „You Can Leave Your Hat On“ und vieles mehr zum Besten geben.

Wer immer noch nicht genug hat vom kollektiven Ohrwürmer-Grölen, wird außerdem am 12. Oktober bei Rod Stewart zugegen sein: Dann nimmt der smarte Schotte Kurs auf die Olympiahalle, um ab 20 Uhr „Sailing“, „Maggie May“, „Hot Legs“ und dergleichen mehr zu trällern. Wie auch schon vor dreißig Jahren wird er dabei seine Jeans einen Tick zu eng tragen und mit seiner blonden Vokuhila-Frisur Schwiegermütterherzen erobern.

Verdient hätte auch er dafür jede Menge Trommelwirbel – aber wie wir ihn kennen, wird er schon selbst für eine eigene beeindruckende Soundkulisse sorgen; immerhin befindet sich „Roddie“ auf seiner Greatest-Hits-Tour.

Artikel vom 02.08.2007
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