Bilanz ziehen und Panik vermeiden

München · Probleme mit dem Zeugnis

München · Auch wenn das Zeugnis nicht so ausfällt, wie sich Schülerinnen und Schüler oder ihre Eltern das gewünscht hätten, muss dieser Tag nicht von Angst und Stress geprägt sein. Das Zeugnis kann ein guter Anlass sein, gemeinsam Bilanz zu ziehen, wobei der Akzent auf dem Wort »gemeinsam« liegen sollte.

Anhand von Fragen können sich Schülerinnen und Schüler zusammen mit ihren Eltern mit den dokumentierten Leistungen im Zeugnis befassen: In welchen Fächern bin ich mit mir zufrieden? Wo hätte ich noch mehr leisten können? Was bedeutet das Ergebnis dieses Schuljahres für meine weitere schulische Laufbahn? In welchen Fächern sollte/könnte ich mich verbessern? Was müsste ich dazu tun? Wo sollte ich mir Hilfe und Unterstützung holen?

Kinder und Jugendliche empfinden es als positiv, wenn sie für gute Leistungen bestätigt werden und sei es auch »nur« in einem »Nebenfach« wie Musik oder Sport. Drohungen und Bestrafungen sind dagegen eher kontraproduktiv, da in der Regel bei schlechten Noten oder bei Nichterreichen des Klassenziels Enttäuschung und Angst vorherrschen. Besser ist es, ausgehend von der Situation, wie sie sich darstellt, Perspektiven für die Zukunft zu entwickeln. Dabei können schulische Beraterinnenund Berater (Beratungslehrkräfte und Schulpsychologen) hilfreich sein.

Überraschungen am Zeugnistag lassen sich am ehesten vermeiden, wenn eine entsprechende Vertrauensbasis zwischen Eltern und Kindern besteht, regelmäßige Gespräche über das schulische Fortkommen des Kindes geführt werden und Kontakt zu Lehrkräften gehalten wird. Eltern sollten sich fragen, ob sie mit ihren Leistungsanforderungen ihre Kinder nicht machmal überfordern und eventuell ihre Erwartungen, die sie im Hinblick auf eine bestimmte Schullaufbahn haben, vom Kind als belastend erlebt werden. Auch hier kann ein Beratungsgespräch mit einem schulischen Experten helfen.

Für Kinder und Jugendliche, die Angst haben, mit ihrem (erwarteten) schlechten Zeugnis den Eltern gegenüber zu treten, gibt es die Möglichkeit, sich von den Lehrkräften oder dem zuständigen Schulpsychologen Tipps zu holen, wie sie die Situation bewältigen können.

Auch die zentralen schulischen Beratungsstellen in München bieten Hilfe an: Zentraler Schulpsychologischer Dienst der Stadt München, Tal 31, Telefon 2 33-2 82 30; Staatliche Schulberatungsstelle für Oberbayern-Ost, Beetzstraße 4, Telefon 98 29 55 11 0; Staatliche Schulberatungsstelle für Oberbayern-West, Beetzstraße 4, Telefon: 98 29 55 12 0; Beratungsdienst für die Grund- und Hauptschulen Münchens beim Staatlichen Schulamt, Schwanthalerstraße 40, Telefon 54 41 35 64.

Artikel vom 17.07.2007
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