Schwabings griechischer Pfarrer Malamoussis feiert Jubiläumstrilogie

Schwabing · Der Brückenbauer

Seit 35 Jahren ein Herz und eine Seele: Erzpriester Apostolos Malamoussis und seine Frau Athanassia feierten ihren Hochzeitstag mit zahlreichen Freunden, darunter Friedrich Kardinal Wetter, in der Allerheiligenkirche. 	Foto: ks

Seit 35 Jahren ein Herz und eine Seele: Erzpriester Apostolos Malamoussis und seine Frau Athanassia feierten ihren Hochzeitstag mit zahlreichen Freunden, darunter Friedrich Kardinal Wetter, in der Allerheiligenkirche. Foto: ks

Schwabing · »Er ist ein Menschenfischer, oder wie man heute sagen würde ein Netzwerker.« Landtagspräsident Alois Glück brachte es am vergangenen Mittwoch, 4. Juli, beim Festakt zu Ehren des Erzpriesters der griechisch-orthodoxen Allerheiligenkirche in der Ungererstraße 131, Apostolos Malamoussis, auf den Punkt: der griechische Gemeindepfarrer ist beliebt, aber auch für seine Hartnäckigkeit bekannt.

»Seine milde, sanftmütige Fürsorge geht mit einer beängstigenden Beharrlichkeit einher«, beschreibt Oberbürgermeister Christian Ude seinen langjährigen Freund. Der feiert heuer gleich drei Jubiläen: Seit 25 Jahren ist er als Pfarrer in Schwabing tätig , seit 35 Jahren mit seiner Frau Athanassia verheiratet und kürzlich feierte er seinen 60. Geburtstag. Aus dem laut Malamoussiss »schönsten griechischen Dorf« Mouresi kam der Fan der bayerischen Kultur nach seinem Theologiestudium in Athen zunächst nach Ludwigshafen, wo er die ersten zehn Jahre in Deutschland verbrachte. Dort kamen auch seine vier Töchter zur Welt. 1982 wurde er nach München berufen, dass er liebevoll sein »Isar-Athen« nennt.

Allein wegen der Architektur gefalle es ihm hier so gut. Gerade Schwabing mit seiner Kunst- und Theaterszene habe es ihm angetan und natürlich die Menschen, auf die Malamoussis immer unverkrampft zugeht. »Ich scheue die Arbeit nicht und will Brücken bauen«, beschreibt Malamoussis sich selbst. Brücken auch zwischen den Konfessionen. So staunte selbst Papst Johannes Paul II 1985 nicht schlecht, als die griechische Familie Malamoussis zum Kardinalkollegium von Friedrich Kardinal Wetter anreiste. »Er fragte mich erstaunt: Griechen? Bei uns«, lacht Wetter.

Ebenso wichtig wie seine religionsübergreifende Arbeit ist Malamoussis die Intergration der Griechen in München. Bereits zum dritten Mal fand aus diesem Grund der griechisch-bayerische Kulturtag statt. Das große Lob von bekannten Persönlichkeiten aus dem Kirchenleben oder der Stadtpolitik an seinem Ehrentag rührt Malamoussis »Ich weiß, dass viele freiwillig und nicht aus Behördenpflicht gekommen sind, das ehrt mich.«

Der 60-Jährige hat nun aber nicht vor sich auf die faule Haut zu legen, wenngleich er damit liebäugelt in Zukunft den Sommer in Griechenland und den Winter in München zu verbringen. »Ich möchte als Rentner im Sommer in Griechenland leben und dort in einer touristischen Schlucht eine Bergbahn bauen«, träumt Malamoussis. Dadurch solle seine Heimat bekannter werden. Der Erlös der Aktion ginge dann aber nach München, das er natürlich nicht außer Acht lässt.

Hier in seiner »bayerischen Heimat« möchte er die Restaurierung der griechischen Salvatorkirche unterstützen. Bis es soweit ist, wird der umtriebige Erzpriester in München noch einige Brücken zu bauen haben. Kathrin Schubert

Artikel vom 10.07.2007
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...