Vorerst kein Kino: Diskussionen um den Willy-Brandt-Platz in der Messestadt

Messestadt Riem · Halbfertig und halbherzig

Derzeit viel Raum für Menschen, aber kein Platz zum lang Verweilen: der Willy-Brandt-Platz. Foto: gee

Derzeit viel Raum für Menschen, aber kein Platz zum lang Verweilen: der Willy-Brandt-Platz. Foto: gee

Messestadt Riem · Aus dem geplanten Kino am Willy-Brandt-Platz wird so schnell nichts. Wegen der derzeit schlechten wirtschaftlichen Lage der Kinobranche hat der Grundstücksbesitzer, die Union Investment Real Estate AG, die Bemühungen um die Errichtung und die Verpachtung eines Kinos am Standort Riem eingestellt. Der Investor orientiere sich derzeit in Richtung den Branchen Hotel, Gastronomie, Freizeit und Büro.

Genaueres konnte Wolfgang Kropp, Centermanager der zu Union Investment gehörenden Riem Arcaden, auf Anfrage nicht mitteilen. Die Bauabsichtserklärung für das Jahr 2008 habe aber weiterhin Bestand. Union Investment plant für kommendes Jahr die Errichtung eines Gebäudes, das die westliche Baukante darstellt. Die Bauabsichtserklärung steht, aber die Form der Nutzung mehr denn je in den Sternen.

In der Bevölkerung regte sich in letzter Zeit jedenfalls erheblicher Unmut über den halbfertigen Willy-Brandt-Platz. So richtete ein Bürger einen Antrag an den Bezirksausschuss Trudering-Riem (BA 15) mit der Bitte, doch bei der Stadt Druck zu machen für die Fertigstellung des Geländes. Der BA-Vorsitzende Georg Kronawitter kann diesen Unmut gut verstehen: »Wir als BA sind ja nur der Durchlauferhitzer. Wir sehen die zu zwei Dritteln fertige Messestadt und keiner weiß, was wann kommt. Wir wollen endlich klare Aussagen.«

Unterdessen gab es bei der Planung des letzten großen Gebäudes an dem Platz zwischen Investor und Stadt eine Veränderung. Ein Portikus, der als Dach zwischen dem Novotel und dem noch zu bauenden westlichen Gebäude fungieren soll, ist weiterhin vorgesehen. Nur soll der große Aussichtspunkt nicht wie bislang geplant eine begehbare Runde werden. Eine Laufbahn ist also kein Thema mehr. Wolfgang Kropp erklärt aber, dass die Union Investment hier voll im Einvernehmen mit der Stadt München sei.

Ein weiteres Ärgernis in den Augen des Bürgerantrages ist der Brunnen, der laut dem Antrag »nur halbherzig« betrieben werde. »Nur selten tröpfelt Wasser über die eigentlich spiegelartig konzipierte, komplett zu bewässernde Brunnenoberfläche«, heißt es in dem Antrag. Auch das ist nichts Neues für den BA-Vorsitzenden Kronawitter, der kleine Fortschritte sieht, aber in dieser Sache auch irgendwie resigniert hat, wie er meint: »Das Wasser sprudelt zwar etwas mehr, aber als Ehrenamtlicher wird man müde dauernd zu fragen, warum der Brunnen an einem Tag läuft und am anderen nicht.« Nico Bauer

Artikel vom 10.07.2007
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