Towergrundstück noch nicht verkauft – Bauauflagen machen Veräußerung schwer

Messestadt Riem · Wann passiert da was?

Der denkmalgeschützte Tower (li) verrottet immer mehr. Ein Konsortium soll nun einen Käufer finden, der eine adäquate Nachnutzung des Areals, zu dem auch die Wappenhalle (re) gehört, gewährleistet. Foto: ak

Der denkmalgeschützte Tower (li) verrottet immer mehr. Ein Konsortium soll nun einen Käufer finden, der eine adäquate Nachnutzung des Areals, zu dem auch die Wappenhalle (re) gehört, gewährleistet. Foto: ak

Messestadt Riem · Seit 15 Jahren landen in Riem keine Flugzeuge mehr, doch einzelne Relikte erinnern noch an Deutschlands ersten Nachkriegsflughafen. Aber gerade der denkmalgeschützte Tower droht nun immer mehr zu verkommen. Grund: Der Verkauf und damit eine Nachnutzung und Sanierung des Turms gehen nur schleppend voran.

Dabei wurde das insgesamt rund 1,4 Hektar große Areal samt Wappenhalle, Tower und Resten einer ehemaligen Zuschauertribüne bereits im April letzten Jahres zum Verkauf ausgeschrieben. Doch es tat sich wenig, »weil die städtebaulichen Ziele für die Nachnutzung sehr umfangreich« sind, weiß Silke Pesik, Sprecherin des Kommunalreferats. So entschloss man sich, die Frist bis Ende Oktober zu verlängern. »Das Ergebnis war jedoch enttäuschend. Kein Bewerber hat ein hinreichend konkretes Nutzungskonzept erarbeitet, so dass die Ausschreibung letztlich aufgehoben wurde«, berichtet Pesik weiter.

Und was nun? Des Rätsels Lösung soll jetzt ein Konsortium aus Projektentwicklern, Investoren und Nutzern bringen. Wie die Verhandlungen allerdings aktuell laufen, wollte die Stadt nicht verraten. Pesik: »Derzeit können wir keine weitergehenden Informationen zum Stand der Verhandlungsgespräche herausgeben, weil diese noch nicht beendet sind.«

Dass es sich jedoch um schwierige und zähe Gespräche handeln dürfte, wird spätestens dann klar, wenn man sich die städtebaulichen Eckdaten einmal genauer anschaut. Ziel der Landeshauptstadt ist es, eine Nutzungsmischung zu finden, die sowohl eine Gewerbe-, Produktions- oder Ausstellungsnutzung erlaubt als auch kirchliche, kulturelle, soziale oder gesundheitliche Institutionen gestatten würde. Auch der Bau eines Hotels ist denkbar. Wohnungen dürfen jedoch nicht erstellt werden. Genauso unzulässig sind Lagerplätze, Tankstellen oder Einrichtungen des Rotlichtmilieus.

Außerdem wird vom künftigen Eigentümer des Areals erwartet, dass er dem Tower eine »besondere Schlüsselposition« einräumt. Dabei darf zwar an den Tower angebaut werden, doch der Turm soll »in seiner ganzen Höhe bis zum Boden sichtbar und erlebbar bleiben«, so die Stadt in ihrem Ausschreibungstext. Damit ist auch klar, dass der Originalzustand des Towers wiederhergestellt werden soll.

Harte und vor allem kostspielige Auflagen. Deshalb wird sich der Verkauf wohl noch etwas hinziehen. Und damit das »Tor zur Messestadt Riem« nicht weiter verkommt, wird in Kürze zumindest die Fassade notdürftig hergerichtet. Andrea Koller

Artikel vom 26.06.2007
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