SamstagsBlatt-Leser zweifelt an Stellenangebot der Deutschen Post

München - „Diese Jobs gibt es nicht“

„Viele der angebotenen Post-Jobs gibt es gar nicht: die großzügigen Angebote sind Marketing-Maßnahmen“, ist ein SamstagsBlatt-Leser überzeugt. 	Bild: dpwn

„Viele der angebotenen Post-Jobs gibt es gar nicht: die großzügigen Angebote sind Marketing-Maßnahmen“, ist ein SamstagsBlatt-Leser überzeugt. Bild: dpwn

„Außen hui, innen pfui“ hatten wir in der vergangenen SamstagsBlatt-Ausgabe getitelt – und von den Wurfsendungen der Deutschen Post berichtet, mittels denen der Bonner Konzern um neue Mitarbeiter wirbt. 20 Stunden Wochenarbeitszeit würden mit 1.000 Euro Bruttoverdienst entlohnt werden, wirbt die Post. Alles Schwindel – ist dagegen das Urteil unseres Lesers Hans Backhaus (Name von der Redaktion geändert): „Da meine Freundin momentan arbeitslos ist, habe ich ihr diese Information weitergegeben“, berichtete er unserer Redaktion.

„Sie hat daraufhin bei der Post angerufen und erfahren, dass es nur 400-Euro-Jobs gibt“, so der Lesers Hans Backhaus. Für ihn ist die Wurfzettel-Aktion der Deutschen Post „eine Marketingaktion, die das Unternehmen in ein gutes Licht rücken soll“: „In Wirklichkeit gibt es diese Jobs aber nicht.“ Auf Anfrage des SamstagsBlattes allerdings behauptet eine Sprecherin der Personalabteilung der Deutschen Post in München: „Doch, diese Jobs gibt es bei uns. Was wir geschrieben haben, stimmt.“

Wer recht hat, werden wir auf die Schnelle nicht herausfinden: Erstaunlich ist jedoch, dass die Deutsche Post ihre neuen Angestellten vergleichsweise fürstlich entlohnen will, zumal sie gleichzeitig versucht, die Preise und somit die Löhne der Subunternehmen zu drücken, die in ihrem Auftrag Pakete und Päckchen liefern (wir berichteten): Die Post hatte diese Transportunternehmer aufgefordert, die Kosten um 15 bis 20 Prozent zu senken. Nur so könne der Bonner Konzern wettbewerbsfähig bleiben. Als ein Subunternehmer dann verkündete, ein solch rigider Sparkurs sei in seinem Hause nicht möglich, kündigte ihm die Post prompt den Vertrag.

Artikel vom 14.06.2007
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