Haindling feiert 25-jähriges Bühnenjubiläum

München - Weltmusik aus dem Dorf

Weißbier und Weltmusik: Hans-Jürgen Buchner (Dritter von links) und seine Band gastieren auf dem Tollwood.	Foto: VA

Weißbier und Weltmusik: Hans-Jürgen Buchner (Dritter von links) und seine Band gastieren auf dem Tollwood. Foto: VA

Weißbier trifft Weltmusik: So könnte man Haindlings Musik vielleicht am treffendsten bezeichnen. Hans-Jürgen Buchner, wie der Musiker aus einem niederbayerischen 100-Seelendorf eigentlich heißt, hat dem Alpenrock den Weg aus urigen Bierkellern in die großen Konzerthallen des Landes gebahnt. Und allen gefällt’s – Preußen inklusive. Freilich heißt die Musik in Haindlings Fall denn auch nicht mehr Volksmusik – bei ihm spricht man von Weltmusik.

Früher stand die Postleitzahl 8442 davor, dann die 94333 – und das Dorf Haindling wurde der Stadt Geiselhöring eingemeindet. Freilich ändert Hans-Jürgen Buchner seinen Künstlernamen deswegen nicht in Geiselhöring um: Schließlich steht „Haindling“ für seine Verbundenheit zum Land, wo er immer noch gerne lebt und – auch heute noch als Keramikermeister arbeitet. In Haindling herrscht keine Hetze – und so verwundert es nicht, dass sich Buchner mit seiner ersten Platte auch viel Zeit gelassen hat: Erst im Jahr 1982 erschien „Haindling 1“, Buchner war damals 37 Jahre alt.

Mit der zweiten Platte „Stilles Potpourri“ kamen die Hits – 1984: „Du Depp“ und „Lang scho nimma g’sehn“ schaffen es in die deutschen Charts. So richtig bekannt wurde Haindling allerdings vor allem durch die zahlreichen Soundtracks: Die Musik zu den Serien „Irgendwie und Sowieso“, „Café Meineid“ oder „Die Rosenheim-Cops“ etwa stammen vom niederbayerischen Ton-Künstler. Auch hat er die Figuren des Kinderbuchautors Janosch musikalisch umgesetzt. Seine Lieder klingen – vermutlich je nach Auftraggeber – mal poppiger, mal jazziger oder volksmusikalischer, immer jedoch in irgendeiner Form experimentell; meist sind sie mit bairischen Texten versehen. Beeindruckend ist die Anzahl der Instrumente, die Haindling spielt: er hat Blas-, Saiten- und Schlaginstrumente, von denen musikalische Laien nie zuvor gehört haben: zum Beispiel eine tibetanische Tempeltrompete.

Inzwischen 62-jährig, feiert Haindling heuer sein 25-jähriges Bühnenjubiläum mit diversen Konzerten in ganz Bayern. Auf dem Tollwood tritt er kommende Woche gleich zwei Mal auf: Allerdings gibt es keine Karten mehr für seinen Gig am Dienstag. Restkarten gibt es hingegen noch für Mittwoch, den 20. Juni – ab 19 Uhr. Von Nadine Nöhmaier

Artikel vom 14.06.2007
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