Kirchheim ist entsetzt: Wer terrorisiert die Gemeinde? 1.000 Euro Belohnung

Kirchheim · Vandalismus und Terror

Das Kirchheimer Gymnasium ist einer der Brennpunkte des Vandalismus. 	Foto: ba

Das Kirchheimer Gymnasium ist einer der Brennpunkte des Vandalismus. Foto: ba

Kirchheim · In Kirchheim geht es rund wie nie zuvor. Eine Häufung schwerer Straftaten in den letzten Tagen und Wochen macht der Gemeinde und der Polizei derzeit große Sorgen. In der Mitte des unschönen Themas steht ein Vandalismus-Feldzug rund um das Gymnasium in der ersten Ferienwoche. Angesichts von rund 15.000 Euro Sachschaden hat hier sogar die Gemeinde 1.000 Euro für Hinweise auf die Täter als Belohnung ausgesetzt.

Die Polizei Haar blickt derzeit besorgt nach Kirchheim.

In den vergangenen Wochen ist immer wieder etwas passiert von Sprayer-Beschmutzungen im Chiemseering, zwei Fällen von Vandalismus an Buswartehäuschen und einer größeren Schlägerei in den späten Stunden beim See-Eröffnungsfest. In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag, 30./31. Mai, erreichte der Vandalismus aber neue Dimensionen. Die Polizei verfolgte später einen »Vandalismusfeldzug vom S-Bahnhof Heimstetten in Richtung Kirchheim.« An dem in den vergangenen Wochen bereits dreimal schwer beschädigten Buswartehäuschen im Lindenviertel wurde randaliert und dazu kamen auch einige Schmierereien.

Extrem wurde der Vorfall beim Gymnasium, wo die Täter um das gesamte Gebäude herumgingen und etliche Scheiben sowie die nagelneue Schautafel zerstörten. Tatwaffe waren 20 Kilo schwere Betonsteine, mit denen man normalerweise Baustellenzäune sichert. Die Polizei vermutet eine Hassaktion gegen das Gymnasium, schließlich blieb die nur wenige Meter entfernte Hauptschule unberührt. Auch Streetworkerin Kerstin Barth kann sich solche Motive vorstellen: »Das müsste dann aber eine größere Rechnung mit dem Gymnasium sein.«

Während über die Gründe noch spekuliert wird, hat die Gemeinde 1.000 Euro Belohnung für Hinweise ausgesetzt. Ansprechpartner ist hier die Polizei Haar unter der Telefonnummer 089/ 462 30 50. Kirchheims Bürgermeister Heinz Hilger bittet in einem schriftlichen Aufruf alle Bürger um Unterstützung.

»Ja, Kirchheim ist derzeit ein Problem«, sagt Josef Trenkler, der stellvertretende Dienststellenleiter in Haar. Er blickt dabei auch auf den jüngst erfolgten Einbruch in die Gemeindebücherei, bei dem Geld und Computer gestohlen wurden. Die Bücherei kann ihren Betrieb erst ab 18. Juni wieder aufnehmen.

Seitens der Polizei wird man speziell an den warmen Sommerabenden viel Präsenz zeigen. Das war schon die vergangenen Tage der Fall. »Es ist eine gewisse Aufregung in der Jugend-Szene«, sagt Streetworkerin Kerstin Barth angesichts der Kontrollen. In ihren sieben Jahren sei es sehr ruhig gewesen. Nun gebe es zwar inklusive des versuchten Mordes vor dem Jugendzentrum (wir berichteten) eine Serie unschöner Vorfälle, »aber ich sehe Kirchheim nicht als Brennpunkt.« Nico Bauer

Artikel vom 12.06.2007
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