Pfeilschifter feiert Doppelsieg und schaut auf Peking

Ismaning - »Bei Olympia ist alles anders«

Eine Ismaningerin ist Königin von Hochbrück: Sonja Pfeilschifter gewann ihre beiden Heim-Weltcups.	 ba

Eine Ismaningerin ist Königin von Hochbrück: Sonja Pfeilschifter gewann ihre beiden Heim-Weltcups. ba

Ismaning - Über jedes Thema kann man mit Sonja Pfeilschifter reden, nur nicht über ihre seit Jahr und Tag kriselnden Beziehungen zu Olympischen Spielen. Doch 2008 ist es in Peking wieder soweit und die Fragen über den vierten Anlauf auf die begehrteste Medaille des Weltsports sind unausweichlich.

Aber nicht einmal das kann Sonja Pfeilschifters Lachen unterbinden. Die Ismaningerin hat einen Lauf und feierte beim Weltcup in Garching-Hochbrück einen Doppelsieg. Nach Platz eins im Kleinkaliber-Dreistellungskampf schoss die Lokalmatadorin auch mit dem Luftgewehr am Ende in ihrer eigenen Liga.

Nach dem Fabelsieg im Kleinkaliber-Dreistellungskampf ging es beim zweiten Münchner Auftritt so weiter. Mit 399 Ringen war die Ismaningerin in Hochbrück die Erste nach dem Vorkampf und verpasste erst mit einer 99 bei den letzten zehn Schüssen die Weltrekord-Einstellung. »Wenn du als Erste in ein Finale hinein gehst, dann willst du als Erste auch wieder heraus gehen«, sagte sie über die weitere Tagesplanung.

Ganz so einfach war es dann doch nicht. Mit 9,7 und 10,0 Ringen lief es für Sonja Pfeilschifters Verhältnisse relativ schlecht, auch der eine Ring Vorsprung auf die Verfolger war weg. Doch dann kam die derzeit weltbeste Schützin ins Rollen, schoss allesamt Zehner und hohe noch dazu. Fünf der restlichen acht Versuche lagen zwischen 10,6 und dem absoluten Maximum 10,9. Jeder Schuss der Lokalmatadorin war ein kleines Fest in der prächtig gefüllten Finalhalle der Olympia-Schießanlage. Dabei merkte der Star der Masse schon »den Druck, dass alle doch nur wegen dir gekommnen sind.«

Mit 104,3 Ringen hatte Pfeilschifter das beste Finale geschossen und lag beim deutschen Doppelsieg satte 2,7 Ringe vor Sylvia Aumann. Die Ismaningerin schoss wieder in ihrer eigenen Liga und da war es ihr durchaus peinlich, nach der zweiten Runde des Finales die eigenen Ziele zurückgefahren zu haben. »Da dachte ich eigentlich, dass auch ein zweiter oder dritter Platz etwas Schönes ist«, sagte sie später.

Die Medienwelt stürzte sich dann in gewohnter Manie auf Sonja Pfeilschifter. Entspannt erzählte sie, dass sie statt Doping das Allheilmittel »Trainieren, Tee trinken und früh ins Bett gehen« bevorzuge und das gedopte Radsportler doch auch einen Teil ihrer Gehälter zurückgeben sollten. Am Ende kam jedes Interview aber doch bei Olympischen Spielen an. »Das ist einfach etwas ganz anderes« sagte sie, »bei Olympia hast du eine völlig andere Wettkampfnervosität.« Dabei wäre doch alles so einfach: Nur schießen wie bei den Pfeilschifter-Festspielen zum Hochbrücker Weltcup 2007. ba

Artikel vom 06.06.2007
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...