Schweizer Trendsportart »Tchoukball« jeden Montag in der Messestadt Riem

Messestadt Riem · Wer hat’s erfunden?

Riems Kinder haben Tchoukball lieben gelernt: Der in Deutschland unbekannte Sport hat in der Messestadt schon seinen Freundeskreis gefunden. Foto: ba

Riems Kinder haben Tchoukball lieben gelernt: Der in Deutschland unbekannte Sport hat in der Messestadt schon seinen Freundeskreis gefunden. Foto: ba

Messestadt Riem · Es gibt Sportarten, die muss man gesehen haben, um ihr Flair und ihren Reiz zu verstehen. Genau das ist bei Tchoukball der Fall. Jeden Montag wird die bei uns unbekannte Sportart in der Riemer Schulsporthalle an der Lehrer-Wirth-Straße gespielt und die meisten, die dem Reiz des Unbekannten gefolgt sind, kamen wieder.

Als erster Verein Deutschlands bietet der TV Riem-Dornach diese in der Französisch sprechenden Schweiz sehr populäre Sportart an und träumt vom entscheidenden Anstoß für eine Familiensportart ohne Zweikampf.

Was ist Tchoukball? Herzstück des einfachen Spiels sind zwei schräge Trampoline, für die es in der deutschen Sprache noch keinen Fachbegriff gibt. Um diese Rahmen herum gibt es einen Wurfkreis ähnlich dem des Handballs. Eine Mannschaft muss den Ball so gegen das schräge Trampolin werfen, dass der Ball außerhalb des Wurfkreises auf dem Boden des Spielfeldes aufkommt. Dies ist der Punkt beim Tchoukball, den die zweite Mannschaft durch das Fangen des Balles verhindern muss. Tempo bekommt das Geschehen durch die Regeln, dass jeder Spieler nur drei Schritte machen und den Ball nur drei Sekunden halten darf und zudem muss ein Team nach drei Pässen werfen.

Besonderheit dieses Sports ist, dass man mit Athletik ebenso zum Ziel kommen kann wie mit Geschick und taktischer Raffinesse. Karin de Laporte ist die Frau, die den Tchoukball nach Deutschland importiert hat. Sie lebte einige Jahre in der Schweiz und lernte das körperlose Ballspiel für Jung und Alt beim Hochschulsport in Lausanne kennen. Als sie vor ein paar Jahren spontan zur Weltmeisterschaft im Beach-Tchoukball fuhr, wurde sie endgültig vom Virus der Schweizer Trendsportart infiziert.

Beim Freizeitturnier anlässlich der Weltmeisterschaft fand sie Unterschlupf als Exot in einer österreichischen Mannschaft und kehrte nach Hause mit dem Traum zurück, hier irgendwann mit dem ersten deutschen Team anzutreten.

Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg. Die für Juni geplante Reise zu einem Tchoukball-Turnier nach Wien musste mangels Teilnehmer abgesagt werden. Nun gilt es weiter, Werbung für den unbekannten Sport zu machen und beim Schnuppertraining Kinder, Jugendliche und Erwachsene für den Tchoukball zu begeistern.

Ihr erstes großes Ziel ist es, die Gruppe so zu vergrößern, dass es irgendwann zwei unterschiedliche Übungseinheiten für Kinder und die älteren Jugendlichen zusammen mit den Erwachsenen gibt. »Der Familiengedanke soll aber erhalten bleiben«, sagt sie über den Sport, den Jung und Alt gemeinsam betreiben können.

Wer nun auf Tchoukball neugierig geworden ist, den lädt der TV Riem-Dornach jederzeit zu einem Schnuppertraining ein. Tchoukball wird in der Riemer Schulturnhalle an der Lehrer-Wirth-Straße 31 immer montags von 18 bis 19.30 Uhr gespielt. Telefonisch kann man sich zudem bei Karin de Laporte unter 46 14 74 74 informieren. Nico Bauer

Artikel vom 22.05.2007
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