Munich Cowboys gewinnen erstes Heimspiel mit 41:8

München - Ein Sieg mit fadem Beigeschmack

Die Cowboys starten erfolgreich in die neue Saison. Eine schwere Verletzung überschattet den Sieg. Kommenden Sonntag wird gegen die Kirchdorf Wildcats gespielt.          Foto: MC

Die Cowboys starten erfolgreich in die neue Saison. Eine schwere Verletzung überschattet den Sieg. Kommenden Sonntag wird gegen die Kirchdorf Wildcats gespielt. Foto: MC

München - Die äußeren Rahmenbedingungen waren perfekt am Sonntag, 13. Mai, dem Spieltag der Munich Cowboys: Knapp 30 Grad, ein leichtes Lüftchen, Sonne. Alles war angerichtet für die Heimpremiere. Der Gegner: die Hanau Hornets. Vor knapp 500 Zuschauern, die sich vor dem Spiel und während der Pausen von DJ Don Dado, Nackensteaks in der Semmel und den akrobatisch-halsbrecherischen Manövern der Cheerleader unterhalten ließen, machten die Cowboys schon zu Spielbeginn klar, wer Herr im Dantestadion ist.

Nach nur drei Minuten spazierte Wide Receiver Sebastian Krech ungehindert in die Hanauer Endzone. Wolfgang Scheitzeneder besorgte das 7:0 – ein Traumstart für die Münchner. Und es ging munter weiter: Die bärenstarke Defense der Cowboys überrannte die Hornets und zwang sie zu zahlreichen Fehlern. Die Konsequenz: zwei Touchdowns kurz vor Ende des ersten Viertels und der ebenso verdiente wie deutliche Zwischenstand von 21:0.

Die Hanau Hornets konnten einem leidtun. Nur mit einer Notbesetzung angereist, fanden sie auch in den darauf folgenden Vierteln keine Lösungen um die überall auftauchenden Cowboys zu bremsen. Sie wurden überrannt, Spötter am Spielfeldrand sprachen von einem Klassenunterschied.

Das erste Saisonspiel hatten die Hornets bereits vernichtend mit 0:51 verloren. In München stand es nach 23 Minuten bereits 35:0. Daraufhin ließen es die Cowboys ruhig angehen, die Hessen konnten folgerichtig ein bisschen mitspielen. Doch es blieb bei stückhafter Sisyphosarbeit der Hanauer. Ein Ballverlust hier, ein harter Tackle da, dazwischen mehrere Fumbles und sogar ein Sack, die Höchststrafe im American Football. Dann ließen bei den zahlenmäßig wie spielerisch unterlegenen Hanauern auch noch die Kräfte nach. Die Folge: alle fünf Minuten musste ein Spieler behandelt werden, meist wegen Kleinigkeiten.

Bis zur 30. Minute: Jerome Nicholls wurde in seinem Lauf von mehreren Cowboys hart, aber fair zu Fall gebracht. Eine Aktion, wie sie in jedem Footballspiel ein Dutzend Mal vorkommt, nur diesmal mit schrecklichen Konsequenzen. Nicholls trug einen offenen Bruch des Schien- und Wadenbeins davon, das Spiel musste eine halbe Stunde unterbrochen werden, Notarzt und Krankenwagen brachten ihn ins Schwabinger Krankenhaus.

Vorbildlich: bis zum Eintreffen der Sanitäter kümmerten sich Spieler wie Betreuer beider Mannschaften um den schwer verletzten Spieler. „Schrecklich, dass so was passieren muss“, haderte der spielende Teammanager Mario Gottschlich. Der Schock saß tief, doch das Spiel wurde wieder angepfiffen. Endstand: 41:8. Ein grandioser Sieg, mit einem faden Beigeschmack. So richtig feiern konnte demnach niemand. Das nächste Spiel findet am kommenden Sonntag um 15 Uhr im Dantestadion gegen die Kirchdorf Wildcats statt. Hoffentlich ohne Verletzungen. Daniel Köhler

Artikel vom 16.05.2007
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