Kultusminister Siegfried Schneider zu Gast im Schulzentrum in Johanneskirchen

Johanneskirchen · Für das Wohl der Kinder

Kultusminister Siegfried Schneider (Mitte) zusammen mit Bezirkstagspräsident Franz Jungwirth (li.) und seinem Stellvertreter Josef Mederer beim Rundgang über das Areal des Schulzentrums. Foto: ak

Kultusminister Siegfried Schneider (Mitte) zusammen mit Bezirkstagspräsident Franz Jungwirth (li.) und seinem Stellvertreter Josef Mederer beim Rundgang über das Areal des Schulzentrums. Foto: ak

Johanneskirchen · Hoher Besuch hatte sich vergangene Woche in der Schule für Hör- und Sprachgeschädigte in Johanneskirchen angekündigt. Bayerns Kultusminister Siegfried Schneider (CSU), wollte sich persönlich einen Eindruck von dem Zentrum verschaffen, das in Zukunft auch gehörlose Schüler aufnehmen soll.

Denn Münchens Schule für Gehörlose ist marode, eine Renovierung würde zu viel kosten. »Außerdem sind die Synergieeffekte, die man durch eine Zusammenlegung erreichen kann, enorm«, so der Minister. Was aus dem Mund des CSU-Politkers recht trocken klingt, hat für die Kinder ganz praktische Vorteile. Das Schulzentrum an der Musenbergstraße ist technisch auf dem neuesten Stand, hat moderne Sportanlagen und ist in allen Bereichen auf die Bedürfnisse von Sprach- und Hörgeschädigten abgestimmt.

Klingt soweit nach einem guten Plan. Doch die neuen Schüler benötigen natürlich auch größere Räumlichkeiten. Ein Architektenwettbewerb wurde ausgeschrieben, ein Sieger gekürt und Bebauungspläne eingereicht. »Alles verlief nach Vorschrift«, weiß Bezirkstagspräsident Franz Jungwirth. Und dennoch begannen ab diesem Punkt die Probleme. Die Witwe des Architeken, der das Ensemble vor rund 20 Jahren entworfen hatte, reichte nämlich Klage ein. Ihr Standpunkt: Ein weiterer Bau würde den »Gesamteindruck der architektonischen Leistung ihres Mannes zunichte machen«, berichtet Susanne Büllesbach, Sprecherin des Bezirks Oberbayern, über die laufenden Verhandlungen.

So ging es vor Gericht. Und der Bezirk von Oberbayern musste sich als Träger der Einrichtung in erster Instanz geschlagen geben. Die Planungen liegen seitdem auf Eis. »Auch ein Schlichtungsgespräch mit der Witwe führte zu keiner Lösung«, erzählt Jungwirth. Jetzt hofft man auf eine erneute Gerichtsverhandlung im September. Schneider: »Ich hoffe sehr, dass die Gerichte das Wohl der Kinder über die individuellen Ansprüche stellen, damit die Planungen so schnell als möglich weiterlaufen können.« A. Koller

Artikel vom 15.05.2007
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