Fans sind die heimlichen Helden bei der Rettung des Vereins

Der EHC kurz vor der Entscheidung

"Wir sind EHC": "Rettungs-T-Shirts" für die Fans.

"Wir sind EHC": "Rettungs-T-Shirts" für die Fans.

Der EHC München konnte einen beträchtlichen Teil der Gelder, die für seine Rettung nötig sind, auftreiben. Um guten Gewissens die Lizenz für die 2. Bundesliga beantragen zu können, fehlen nur wenige Zusagen. Maßgeblich an der Rettungsaktion beteiligt sind die Fans des Eishockey-Vereins.

Natürlich könne man jetzt noch nichts Spruchreifes kommunizieren, man müsse noch ein bisschen Geduld haben, es sehe vielversprechend aus, in der Hand habe man aber noch nichts. „Aber sprechen wir lieber über die Fans. Sie haben es verdient“, sagt EHC-Pressesprecher Carsten Zehm. Und hat Recht. Erstens, weil der EHC einen Aufschub seitens der ESBG bis zum 21. Mai erhalten hat, und zweitens, weil die Fans wahrlich Heldenhaftes geleistet haben: Durch zahlreiche Aktionen wie Flohmarktverkäufe, Unterschriftenaktionen, Internetversteigerungen oder das digitale Spielfeld haben die Anhänger des EHC knapp 20.000 Euro gesammelt, um ihrem Verein zu helfen. Die fünfstellige Summe, die Fanvorstand Oliver Wenner vor zwei Wochen prognostiziert hatte, kam also zusammen. „Das ist der Wahnsinn. Ein fünfstelliger Betrag war unser Ziel. Knapp 20.000 Euro zu haben, war reines Wunschdenken.“ Und es geht noch weiter, denn auf dem digitalen Spielfeld, einer Internetseite, auf der sich Fans Pixel kaufen können, ist noch eine Menge Platz. „Wenn sich jemand mit dem Internet nicht so gut auskennen sollte, kann er mich gerne kontaktieren. Dann können wir alles kurz besprechen, wir regeln das Technische. Alles, was der Spender dann noch tun muss, ist, den Betrag zu überweisen“, sagt Wenner. Unter der Nummer 089/62 02 11 12 ist er zu erreichen. „Und wenn nicht, dann steht da mein Anrufbeantworter.“ Wenner und seine Mitstreiter tun alles für diesen Verein. „Das ist natürlich auch bei den Verantwortlichen angekommen – wir können gar nicht sagen, wie froh wir sind, solche Fans zu haben“, kürzt Pressesprecher Zehm eine Jubelarie ab, die minutenlang ausfallen könnte. Finanziell haben die Fans nicht den Ausschlag gegeben, das ist klar. Allerdings haben die zahlreichen Aktionen große wie kleine Sponsoren in ihrer Entscheidung bekräftigt, sich beim EHC ins Boot zu setzen. Vor wenigen Wochen glaubten alle, dass Eishockey in München keine Lobby hat. Jetzt kann man stündlich beobachten, was diese angeblich nicht existente Lobby auf die Beine stellt. Von dieser Lobby bekam Bürgermeisterin Christine Strobl (SPD) am Montag mehrere tausend Unterschriften überreicht. Zudem kann man demnächst auch im Stadtbild erkennen, wer den EHC unterstützt: Es gibt noch 200 T-Shirts, so genannte Rettungs-T-Shirts, die für 20 Euro den Besitzer wechseln können. Statt Flagge zu zeigen, T-Shirts tragen. Sympathischer geht es kaum. Weitere Infos zu den Fan-Aktionen unter www.nordkurve-muenchen.de/rettung.php.

Daniel Köhler

Artikel vom 15.05.2007
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...