Grundschülern fehlt bei der Neuplanung des alten Postgeländes das kühle Nass

Haidhausen · »Nichts zum Pritscheln«

Planung hautnah und in Farbe: Ulrich Rau, Peter Kluska und Jürgen Emrich versuchten den Schülern und dem Bezirksausschuss während einer Sondersitzung die Neugestaltung des Alten Postgeländes direkt Vorort zu erklären.   Foto: ks

Planung hautnah und in Farbe: Ulrich Rau, Peter Kluska und Jürgen Emrich versuchten den Schülern und dem Bezirksausschuss während einer Sondersitzung die Neugestaltung des Alten Postgeländes direkt Vorort zu erklären. Foto: ks

Haidhausen · Mit der Hartnäckigkeit einiger Sprösslinge hatte Landschaftsarchitekt Peter Kluska wohl nicht gerechnet. Knapp ein halbes Jahr, nachdem jeweils eine Klasse der Grundschule an der Flurstraße und der Adalbert-Stifter-Realschule ihre Vorschläge zur Gestaltung des alten Postgeländes eingebracht hatten, wurden diesem am Mittwoch, 18. April, auf einer Sondersitzung des Bezirksausschusses Au-Haidhausen (BA 5), die Ergebnisse präsentiert.

Artig setzten sich die BA-Mitglieder hinter die Schulbänke und lauschten andächtig den Ausformulierungen des Architekten und der Vertreter des Baureferats Abteilung Gartenbau. Was buchstäblich bei der Planung »unter den Tisch« gefallen war, wurde von den Kindern und Jugendlichen zurück ins Gedächtnis gerufen.

Die Kleinen wollen die bisher eher trockene Angelegenheit im Haidenaupark – ohne Trinkwasserspender und Wasserspiele zum »Pritscheln« – nicht hinnehmen. »Wenn jeder eine eigene Wasserflasche mitbringt, wären die Kosten für einen Brunnen sozialverträglicher verteilt«, meinte Kluska. Die Wasserspiele seien zu teuer, fügte Jürgen Emrich vom Planungsreferat hinzu. Im sogenannten Hypopark wird sich aber eines finden, denn dort sei der Wasseranschluss bereits vorhanden. »Na dann legen wir doch ein Rohr über die Straße«, konterten die Grundschüler. Ulrich Rau vom Baureferat versuchte zu beschwichtigen »Es wird eine gute Mischung bestehend aus dem naturnahen Park an der Flurstraße, dem rechtwinklig angelegten Haidenaupark und dem Hypopark im Stile der 60er Jahre, werden. Da ist für jeden etwas dabei.« Der von den Realschülern geforderte Miniatur-Eiffelturm allerdings nicht. »Das ist Kitsch«, kommentierte Kluska.

Die Erwachsenen interessierten sich vielmehr für einen geplanten Kiosk und das ein oder andere stille Örtchen. In punkto Kiosk versucht der BA 5 derzeit einen Sponsor zu finden. Wenn es nach der BA-Vorsitzenden Adelheid Dietz-Will ginge, könne dieser gerne »Hypo-Kiosk« heißen und von der gleichnamigen Bank gesponsert werden.

Bei den Toiletten blieb Rau allerdings hart. »Gute Toiletten müssen ständig gewartet werden und sind meist von Werbefirmen finanziert«, erklärt er. Eigene Toiletten könne sich die Stadt München nicht leisten. Die Realisierung eines Amphitheaters im Haidenaupark allerdings schon. Dieses könnten dann auch Kindergärten und Schulen nutzen. »Tja, schade nur, dass wir gar keine Theatergruppe an der Schule haben«, entgegnete ein Realschüler trocken. K. Schubert

Artikel vom 30.04.2007
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