Lohhofer Volleyballerinnen »nur« Vizemeister in der zweiten Bundesliga

Lohhof · Ziel erreicht, aber…

Oft, aber nicht oft genug: Der SVL stellt laut Ansicht von Trainer Müllegger »das stärkste Team der Liga«. Trotzdem reichte es nicht für die Meisterschaft in diesem Jahr. »Wir waren einfach zu launisch.« Foto: gf

Oft, aber nicht oft genug: Der SVL stellt laut Ansicht von Trainer Müllegger »das stärkste Team der Liga«. Trotzdem reichte es nicht für die Meisterschaft in diesem Jahr. »Wir waren einfach zu launisch.« Foto: gf

Lohhof · Nüchtern betrachtet stehen sie gut da. Die Volleyballerinnen des SV Lohhof setzten ein klares Ziel zu Saisonbeginn: »Unter die ersten drei!« Von Aufstieg sprach damals keiner, beim Thema Meisterschaft gab’s allenfalls ein Augenrollen. Nach dem letzten Ballwechsel der aktuellen Spielzeit in der zweiten Bundesliga steht der SVL nun auf Platz zwei. Ziel erreicht – nüchtern betrachtet.

»Im ersten Moment dachten wir, wir hätten’s geschafft. Aber als ich den Matthias (Kock, Abteilungsleiter, Anm. d. Red) gesehen hab, war’s mir schon klar.« Während Zuspielerin Mona Elwassimy, genau wie die gesamte Mannschaft und ihr Trainer Hannes Müllegger, nichts vom Fernduell mit Spitzenkonkurrent TSV Sonthofen gegen den TSV Allianz Stuttgart wissen wollte, kannten die Abteilungsspitzen zu diesem Zeitpunkt das Ergebnis bereits. »Wer hätte gedacht, dass Stuttgart gegen die nicht einen Satz rausholt?«, hatte sich Mannschaftskapitänin Martina Galgenmüller erst Montag wieder gefangen. Am Ende scheiterte die Meisterschaft am schlechteren Satzverhältnis (68:31). Oder wie Müllegger im Saisonverlauf immer wieder beschwor: »Die Kleinigkeiten haben’s entschieden!« Der SVL sei zwar »spielerisch die beste Mannschaft der Liga, aber streckenweise haben wir einfach zu launisch gespielt.«

So auch am Samstag: Die sichere 2:0-Führung in der Tasche sind es die Leichtsinnsfehler, die Nürnberg zurück ins Spiel kommen lassen. Die Entscheidung fiel erst im fünften Satz – einer zuviel für Platz eins (Sonthofen: 68:30). Was auf dem Spielfeld nicht klappt, soll hinter den Kulissen wenigstens reibungslos ablaufen: Konstanz! Zwar steht das Team vor der nächsten Saison vor Umbrüchen (Zuspielerin Claudia Pavlicek ist schwanger und macht in der nächsten Saison endgültig den Platz frei für die 17-jährige Elwassimy), dennoch möchte Müllegger an der konsequenten Nachwuchsarbeit festhalten (»Den Trend müssen wir mit Blick auf das Fernziel erste Liga noch verstärken!«) und hofft zugleich auf einige bewährte Leistungsträgerinnen: »Jung und alt muss im Team voneinander profitieren: Die einen bringen Erfahrung, die anderen Power!« Kapitänin Galgenmüller (29 Jahre) kann noch nicht abschätzen, wie sich Stammspielerinnen wie Oksana Roppel (31) oder Sabine Schramm (33) für die Zukunft entscheiden werden und orakelt sogar: »Ein junges Team kann auch sehr erfolgreich sein.« Nachwuchshoffnung Elwassimy dagegen sprüht vor Tatendrang: Am Wochenende geht’s mit der B-Jugend zur Deutschen Meisterschaft nach Berlin (»Alles andere als der Titel wäre ein Witz!«) und im Juni mit der A-Jugend ebenfalls auf die Deutsche Meisterschaft (»Da werden wir ein paar Internate ärgern!«). »Dann werd ich noch ein bisschen beachen«, sprudelt es aus der 17-jährigen heraus.

Volleyball pur mit einem erklärten Ziel: »Ich will auf jeden Fall irgendwann erste Liga spielen!« Das will auch Müllegger – irgendwann. Deshalb legte er schon eine Zukunftsentscheidung für den SVL vor und unterschrieb für ein weiteres Jahr den Trainervertrag und spricht konsequent davon, »jetzt schon für die übernächste Saison« zu planen. Spätestens dann schmollt niemand mehr über die unbequeme Vizemeisterschaft. Gerald Feind

Artikel vom 24.04.2007
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