Natur für Fährtenleser

Tier-Spuren im Schnee

München · Wenn die Landschaft unter Schnee liegt, bietet sich für den Naturbeobachter die Möglichkeit, einige der heimischen Tiere anhand ihrer Spuren im Schnee kennenzulernen.

Viele Tierarten hinterlassen so charakteristische und eindeutige Abdrücke im Schnee, dass eine sichere Bestimmung der Spuren möglich ist. Zu den bekanntesten Spuren dürften die des Feldhasen oder des Wildkaninchens gehören, die auch in einigen Münchner Garten- und Parkanlagen zu sehen sind. Ob ein Hase oder ein Kaninchen seine Fährte im Schnee gezogen hat, lässt sich am besten an der Größe der Spur feststellen, da der Hase doch deutlich größer als das Kaninchen ist.

Bei beiden sind die Spuren in etwa y-förmig angeordnet und dadurch meist eindeutig zu identifizieren. Sehr charakteristisch ist auch die Spur des Fuchses mit einzelnen, schnurförmig hintereinander liegenden Abdrücken. Die Fortbewegungsweise des Fuchses wird deshalb auch als »Schnüren« bezeichnet. Im menschlichen Siedlungsbereich sind Spuren des Steinmarders recht häufig zu beobachten. Besonders bei angetautem oder nassem Schnee kann man sogar den Abdruck des Ballens und der fünf Zehen erkennen; im Idealfall sind sogar die Krallen sichtbar.

Spuren des Dachses zu finden ist schon wesentlich schwieriger; doch sind auch seine Spuren gut zu erkennen: Fast immer sind die großen Krallen sichtbar, typisch ist auch, dass er seine Pfoten gegenständig links und rechts in den Schnee setzt. Das Trittsiegel des Rehs ist durch seine schmale, spitze Form gekennzeichnet. Die Überbegriffe »Schalenwild« oder »Paarhufer« charakterisieren den Abdruck eines Rehhufes recht treffend: zwei Hufteile liegen sich halbmondig gegenüber, nach hinten sind sie etwas abgerundet; nach vorne etwas zugespitzt.

Gelegentlich wird es vorkommen, dass man den Urheber der Spuren noch direkt sehen kann. Mit Nachdruck weist der Landesbund für Vogelschutz jedoch darauf hin, dass besonders in der kalten Jahreszeit und noch dazu bei geschlossener Schneedecke die heimischen Wildtiere nicht gestört werden sollten. Keinesfalls sollte man deshalb den Spuren nachgehen und die Tiere in ihren Unterständen aufspüren. Auch für Langläufer besteht eine besondere Verantwortung der Natur gegenüber. Deshalb sollte ein »wildes Langlaufen« abseits der gespurten Loipen aus Rücksichtnahme auf die Natur unbedingt unterbleiben.

Interessante Bücher über heimische Säugetiere und ihre Spuren finden sich im Naturschutzzentrum, Klenzestraße 37, geöffnet Montag bis Freitag von 13.00 bis 18.00 Uhr. Dort empfängt das Naturschutzberatungsteam des LBV die Besucher.

Artikel vom 24.01.2001
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