TSV Eching muss 64.000 Euro nachzahlen – Sportliche und finanzielle Schieflage

Eching · Wo soll das noch enden?

Gute Mienen zur bitteren Bilanz gab es bei den Ehrungen für treue Mitglieder: (v. li.) S. Greier (Gold), A. Linek (Bronze), M. Scheuch (Silber), H. Tous (Silber), G. Kytka (Silber), H. Angermeier (Bronze), H.-J. Sauer (Gold) und C. Seemüller (Gold). F: ba

Gute Mienen zur bitteren Bilanz gab es bei den Ehrungen für treue Mitglieder: (v. li.) S. Greier (Gold), A. Linek (Bronze), M. Scheuch (Silber), H. Tous (Silber), G. Kytka (Silber), H. Angermeier (Bronze), H.-J. Sauer (Gold) und C. Seemüller (Gold). F: ba

Eching · Der Patient schien das Schlimmste überstanden zu haben. Nach einem Schuldenstand von knapp 250.000 Euro Ende 1998 gingen die Verbindlichkeiten des TSV Eching immer weiter nach unten, doch heuer folgte der große Rückschlag. Ein völlig überraschender Bescheid zur Nachzahlung von 64.000 Euro an die deutsche Rentenversicherung verursacht nun einen tiefen Schaden bei dem erfreulichen Trend und der guten Entwicklung des Vereins.

Bei der Jahreshauptversammlung am vergangenen Freitag tat sich der Vorsitzende Ludwig Ehbauer schwer, diesen finanziellen Rückschlag zu klären. Nachdem es bei einer Betriebsprüfung für die Jahre 1996 bis 2000 keine Beanstandungen gegeben hatte, arbeitete der Verein in gutem Glauben so weiter. Dann kam aber ein neuer Sachverständiger, der bei der Betriebsprüfung für die Jahre 2001 bis 2004 die Handhabung nicht mehr anerkannte. Das Ergebnis war die saftige Nachzahlung. »Sie dürfen mir glauben, dass einige schlaflose Nächte folgten«, sagte Ehbauer.

Durch diese böse Überraschung wurde die Aufnahme eines Bankdarlehens in Höhe von 48.000 Euro unumgänglich. Das hat zur Folge, dass der Schuldenstand von 153.000 Euro Ende 2005 auf 173.000 Euro Ende 2006 wieder angestiegen ist. Im Jahr 2004 war man schon nahe dran, die Schwelle der 100.000 Euro bei den Verbindlichkeiten zu unterschreiten, doch dann musste man für 42.500 Euro eine neue Heizung anschaffen und 2007 kam die Rentennachzahlung oben drauf.

Das zweite Negativereignis ist der drohende Absturz der ersten Fußballmannschaft in die Bezirksliga. Ehbauer sieht trotz des letzten Tabellenplatzes (»Eine schwere, aber nicht unlösbare Aufgabe«) den Super-Gau noch nicht eingetreten. Im Rahmen der Jahreshauptversammlung verkündete er auch, dass Trainer Wolfgang Donders und Teammanager Robert Hofmeier auch im Falle des Abstiegs an Bord bleiben wollten. Mit Daniel Ehbauer und Steven Ducat erklärten auch die beiden Kapitäne, im Falle des Absturzes in die Bezirksliga in Eching zu bleiben.

Angesichts der Rentennachzahlung ging die ansonsten erfreuliche Entwicklung des TSV unter. Der Verein hat knapp 900 Mitglieder und erfuhr 2006 vor allem bei den Kindern einen enormen Zulauf. Das hat zur Folge, dass man an die absolute Kapazitätsgrenze der Sportanlage stößt und sich heuer um die Realisierung eines neuen Spielfeldes bemühen wird. Dies geschieht auch mit einem neuen dritten Vorsitzenden. In das vakante Amt wurde der jahrelange treue Vereinshelfer Robert Jung gewählt. Nico Bauer

Artikel vom 03.04.2007
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