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Kulturgeschichtspfade decken die schönsten Geheimnisse Freimanns auf
Freimann · Kulturell klar im Vorteil
Die Kirche St. Nikolaus ist ein Glanzpunkt der Kulturgeschichtspfade Schwabing-Freimann. Foto: ks
Freimann · Der waschechte Freimanner fühlt sich stadtpolitisch oft benachteiligt: Am Nadelöhr Heidemannstraße herrscht im Berufsverkehr Dauerstau und vom Klärwerk Großlappen weht bisweilen ein strenger Duft ins Viertel. Dass Freimann aber auch reich an kulturellen Besonderheiten ist, beweist der erste Entwurf der Kulturgeschichtspfade Schwabing-Freimann, der nun dem Bezirksausschuss Schwabing-Freimann (BA12) zur Entscheidung vorgelegt wurde.
Dieser nahm die Vorlage einstimmig an und hatte an der ausgearbeiteten Route nichts auszusetzen.
Historikerin Dr. Ulrike Haerendel hat zusammen mit den städtischen Referaten eine Route durch den Stadtteil entwickelt, anhand derer Nichtortskundige die Geschichte des Viertels rekonstruieren können. »Wir wollen die Dinge sichtbar machen, die man heute nicht mehr identifizieren kann. In Schwabing ist das zu Fuß möglich. In Freimann sollte man wegen der Streckenlänge eine Fahrradtour machen«, erklärt Haerendel.
Ab Mitte Juni sollen in den Stadtbibliotheken, der Stadtinformation im Rathaus und den Außenstellen der Volkshochschule Broschüren mit einer detaillierten Streckenkarte und Kurzbeschreibungen zu den einzelnen Routenpunkten erhältlich sein. Zunächst erscheinen 10.000 Exemplare, die kostenlos erhältlich sind.
Entlang des Tatzelwurms geht es in der etwa dreistündigen Tour über den Aumeister zunächst nach Alt-Freimann, dass für Haerendel ein besonderes Schmankerl darstellt. »Gerade die Kirche St. Nikolaus und der angrenzende Heinrich-Groh-Platz geben einen guten Einblick in das Freimann von früher.« An der Mohrvilla vorbei, führt der mit kleinen Schildern gekennzeichnete Pfad über das ehemalige Reichsbahnausbesserungswerk auch in die Freimanner Siedlungen, wie die Reichskleinsiedlung oder die Auensiedlung. »Hier werden wir zentrale Punkte mit einem Schild versehen«, sagt Haerendel. Endpunkt der Strecke ist die Allianz Arena, die für Haerendel das Viertel auf eine ganz neue Ebene gehoben hat. »Sie ist ein Glanzpunkt, früher hieß Freimann ›Autobahn und Müllberg‹. Heute kommen kulturelle Glanzpunkte wie die Heilig Kreuz Kirche in Fröttmaning ganz neu zur Geltung.« Für die Historikerin sind es bereits die sechsten Kulturgeschichtspfade und auch sie habe im Laufe der Jahre dazugelernt. So verbringe sie mittlerweile mehr Zeit vor Ort um alles genau zu überprüfen, was sie vorher in Büchern entdeckt hat. »Dabei fallen mindestens zwanzig Stunden vor Ort an.«
Dennoch hat sich der ein oder andere Fehler eingeschlichen, doch die beherzten Freimanner haben schon schriftlich Kritik geübt. Meist geht es nur um Kleinigkeiten – Haerendel wird sie aber beseitigen, damit sich Freimann nicht wieder benachteiligt fühlt. K. Schubert
Artikel vom 03.04.2007Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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