Post-Chef: Höheres Porto, wenn Monopol fällt

München - Briefe werden teurer

Von 55 Cent auf 65 Cent – das droht ab kommendem Jahr.  Foto: Archiv

Von 55 Cent auf 65 Cent – das droht ab kommendem Jahr. Foto: Archiv

10 Cent mehr pro Brief – das droht ab kommendem Jahr bei der Post. Dann wird wohl das Monopol endgültig fallen und die Post wird wie ihre Wettbewerber aus der wirklich freien Wirtschaft behandelt – somit ist sie ebenfalls mehrwertsteuerpflichtig. Diese Mehrkosten will die Deutsche Post eins zu eins an ihre Kunden durchreichen, was bedeutet, dass sich das Porto um 19 Prozent erhöhen wird.

Das verkündete Post-Chef Klaus Zumwinkel im Nachrichtenmagazin „Stern“. Ein Standardbrief wird dann 65 – statt bisher 55 – Cent kosten. Allerdings hofft Zumwinkel immer noch, dass sein Konzern weiterhin eine Sonderbehandlung bekommt: Bevor man über Portoerhöhungen spreche, müsse abgewartet werden, wie die Diskussion um die Öffnung des Briefmarktes endgültig ausgehe: Noch habe sich die EU immer noch nicht endgültig entschieden, was mit dem Postmonopol geschehe.

Zumwinkel hofft auf „starke Kräfte“ aus Berlin, die den Wegfall des Monopols vielleicht noch verhindern könnten. In jedem Fall ist für Zumwinkel aber klar, dass die Forderung nach Mehrwertsteuer für die Post und damit Preiserhöhungen nicht zusammenpassen mit der politischen Forderung nach einer Aufrechterhaltung eines flächendeckenden Post-Grundangebots für alle Bürger.

Bislang ist die Steuerbefreiung für die Post mit der Auflage verknüpft, dass der Bonner Konzern alle Bürger Deutschlands erreicht. Zu seinem Grundangebot zählen etwa Filialen und Briefkästen – auch im kleinsten Dorf.

Von Nadine Nöhmaier

Artikel vom 29.03.2007
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