Betrügerbande beklaut OMV Feldkirchen: Polizei bittet um Mithilfe

Feldkirchen · Dieselkraftstoff im großen Stil verschoben

37.000 Liter Diesel entwendet: Kriminelle Machenschaften bei OMV Feldkirchen. 	Foto: Polizei

37.000 Liter Diesel entwendet: Kriminelle Machenschaften bei OMV Feldkirchen. Foto: Polizei

Feldkirchen · Nachdem bereits Ende Februar zwei Täter beim Diebstahl von Dieselkraftstoff am Bahnhof Mühldorf auf frischer Tat festgenommen worden war, ermittelt nun die Bundespolizei München, gegen eine Tätergruppierung, welche bereits seit 2004 erhebliche Mengen Dieselkraftstoff von der Süd-Ost-Bayern-Bahn als auch der Firma OMV München-Feldkirchen entwendet und veräußert hatte.

Einer der Beschuldigten befindet sich derzeit in Untersuchungshaft. Bis dato konnte ein Diebstahl von cirka 37.000 Liter Dieselkraftstoff festgestellt werden.

Abgestellte Dieselloks der Süd-Ost-Bayernbahn waren Ziel von nächtlichen Besuchen des Hauptbeschuldigten, bei denen er bis zu 800 Liter Diesel in einer Nacht abzapfte. Diese wurden zu einer angemieteten Garage verbracht und dort bis zum Weiterverkauf gebunkert. Unterstützt wurde der gebürtige Österreicher von seiner 41-jährigen Lebensgefährtin.

Ein weiteres Familienmitglied zapfte seine eigene Quelle im wahrsten Sinn des Wortes an: der 46-jährige Halbbruder des Haupttäters war als Überwachungskraft der OMV im Tanklager Feldkirchen beschäftigt. Dort begann er bereits im Jahr 2004 Dieselkraftstoff in Mengen von 40 bis 50 Litern zu entwenden. Die Diebstahlsmenge wurde kontinuierlich gesteigert. Was mit allgemein gebräuchlichen 20-Liter-Ersatzkanistern begann,wurde zuletzt mit 200-Liter-Fässern erledigt. Die Täter bunkerten das Diebesgut in Kunststoffgitterboxen, welche 1.000 Liter fassten. Als Transportmittel kamen ein Pkw mit Anhänger und ein Kleinlaster zum Einsatz.

Innerhalb der Familie wurde der Liter Diesel für 50 Cent gehandelt. Auch die Unterstützung bei den Transportfahrten wurde mit Diesel in bestimmten Mengen als Provision belohnt. Im Laufe der Jahre baute sich die Gruppierung ein Verteilernetz auf, bei dem weitere Personen mitgewirkt haben. An den Endverbraucher wurde der Diesel zu 70 Cent pro Liter weiterverkauft. Wer letztendlich alles Kunde bei der Diebesbande war, ist noch nicht endgültig aufgedeckt. Die umfangreichen Ermittlungen der Bundespolizei dauern an. Sachdienliche Hinweise nimmt die Bundespolizei München unter Telefon 3 54 74-0 oder jede Polizeidienststelle an. Die Ermittlungen ergaben, dass es weitere Kleinabnehmer des gestohlenen Dieselkraftstoffes gibt.

Staatsanwaltschaft und Polizei weisen darauf hin, dass sich eine Selbstanzeige, welche die Bundespolizei München unter Rufnummer 3 54 74-0 oder jede Polizeidienststelle entgegennimmt, grundsätzlich strafmildernd auswirkt.

Artikel vom 21.03.2007
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