Am Wehr entsteht ein Wasserkraftwerk – Teilsperrungen aus Sicherheitsgründen

Energie aus Oberföhring

Unterhalb des Wehrs rollen bald Bagger: Ein neues Wasserkraftwerk soll Strom für insgesamt 1.500 Münchner Haushalte liefern. Ein Teilstück des östlichen Isarweges wird für ein Jahr gesperrt. Die Ausweichroute führt über die Mauerkirchnerstr. F: ak

Unterhalb des Wehrs rollen bald Bagger: Ein neues Wasserkraftwerk soll Strom für insgesamt 1.500 Münchner Haushalte liefern. Ein Teilstück des östlichen Isarweges wird für ein Jahr gesperrt. Die Ausweichroute führt über die Mauerkirchnerstr. F: ak

Oberföhring · Die Bauzäune stehen bereits, das Erdreich ist abgetragen und bald rollen auch die ersten Bagger an. Die meisten Jogger, Radler und Hundebesitzer werden sich schon gewundert haben, was da wohl los ist am östlichen Fuße des Oberföhringer Wehrs. Ab Anfang April wird ein neues Restwasserkraftwerk gebaut und versorgt dann ab 2008 rund 1.500 Haushalte mit umweltfreundlichem Strom.

Funktionieren soll das ganze so: Zwischen Kanal und Isar wird ein Zulauf entstehen, der dann seitlich der momentan vorhandenen Fischtreppe wieder ausgeleitet wird. »Unter der Isarinsel wird eine Kaplanturbine, mit einem Regelarbeitsvermögen von 5,7 Gigawattstunden installiert«, weiß E.on-Sprecher Erhard von Küpach, und fügt hinzu: »Der Ort ist ideal – auf der Insel zwischen Kanal und Isar fügt sich das Kraftwerk größtenteils unterirdisch in die Landschaft ein.«

Was man vom Krafthaus sieht, soll von der Größe her einem viereckigen Kiosk ähneln und farblich und gestalterisch auf die Wehranlage abgestimmt werden. An der Oberfläche ist im Anschluss an die Bauarbeiten eine Grünanlage geplant. Von Küpach: »Vor Baubeginn mussten an einzelnen Stellen zwar Bäume entfernt werden, aber wir haben einen landschaftspflegerischen Begleitplan erstellt, in dem die ökologischen Ausgleichsmaßnahmen festgeschrieben sind.« Dabei würden dann auch brachliegende und versiegelte Flächen begrünt und damit aufgewertet.

Klingt bislang alles durchwegs positiv. Doch einen Haken hat das Ganze: Ab Beginn der Bauarbeiten ist der Wegabschnitt am östlichen Ufer der Isar auf einer Länge von rund 300 Metern nicht passierbar. Radfahrer, Jogger und Spaziergänger müssen über den Max-Halbe-Weg und die Mauerkirchnerstraße ausweichen. »Diese Umleitung ist aus Sicherheitsgründen notwendig und entfällt sofort nach Ende der Bauzeit«, verspricht von Küpach. Das Wehr sei von den Bauarbeiten allerdings nicht betroffen und bleibe die ganze Zeit passierbar.

Doch diese Einschränkungen werden die Münchner verkraften – schließlich wird auf kleinster Fläche sehr viel umweltfreundlicher Strom erzeugt. Von Küpach: »Würde man die gleiche Menge Energie mit Solarzellen gewinnen wollen, so bräuchte man eine Fläche von 15 Fußballfeldern.« Und so hoffe man, dass die Bürger angesichts der vielen Vorteile dieser Investition Verständnis für die Einschränkungen während der Baustellenarbeit aufbringen. A. Koller

Artikel vom 20.03.2007
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