Feldkirchen setzt sich weiterhin gegen den Containerbahnhof zur Wehr

Feldkirchen · Es bleibt bei einem »Nein«

Einen Containerbahnhof wie er in Riem zu finden ist, will die Gemeinde Feldkirchen nun mit allen Mitteln verhindern.  Foto: wei

Einen Containerbahnhof wie er in Riem zu finden ist, will die Gemeinde Feldkirchen nun mit allen Mitteln verhindern. Foto: wei

Feldkirchen · Die ganze Gemeinde Feldkirchen hat seit Wochen nur noch ein Thema, mit dem geplanten Containerbahnhof der Firma Container Logistics München (CLM), gegen den man nun mit gewaltigen Argumenten aufwartet. Im Planfeststellungsverfahren der Regierung von Oberbayern gibt Feldkirchen als Beteiligter eine 35 Seiten starke Stellungnahme ab. Diese wurde nun öffentlich vorgestellt und verstärkt bei Bürgermeister Leonhard Baumann den Optimismus, die ungeliebte Einrichtung zu verhindern.

Unterstützung erhält die Gemeinde auch vom Regionalen Planungsverband, der die Maßnahme ablehnt, wie bereits vor wenigen Jahren bei einem ersten Verfahren. Hier weist man darauf hin, dass der fußläufige Einzugsbereich rund um den S-Bahnhof verbindlich für Wohnbebauung und arbeitsplatzintensives Gewerbe frei gehalten werden müsse. Die Gemeinde Feldkirchen verweist laut ihrem Rechtsanwalt Ulrich Steffen darauf, dass die Regierung von Oberbayern an die Vorgaben des Regionalplanes gebunden sei. »Aus meiner Sicht könnte die Regierung von Oberbayern dem Antragsteller gleich sagen, dass er keine Aussicht auf Erfolg hat«, sagte Steffen im Feldkirchener Bauausschuss.

Des Weiteren verweist man bei Lärm und Verkehr auf unzumutbare Belastungen. Bürgermeister Baumann betonte, dass die Verkehrswege schon jetzt überlastet seien. Das gelte auch für die Schiene, bei der man, bedingt durch den Rangierverkehr eines solchen Bahnhofes, den angestrebten Zehn-Minuten-Takt der S-Bahn-Linie S2 nicht reibungslos erreichen könne. Auch das ist ein Argument, mit dem Feldkirchen die Bürgermeister der Nachbargemeinden mit im Boot hat.

Baumann sagte es noch deutlicher: »Ich habe bisher noch niemanden getroffen, der nicht gegen den Containerbahnhof ist.« Den Feldkirchenern spielt es in die Karten, dass derzeit parallel das Planfeststellungsverfahren für die Erweiterung des bestehenden Containerbahnhofes in Riem der Firma Deutsche Umschlaggesellschaft Straße-Schiene (DUSS) läuft. Hier informierte sich Werner Schamberger und berichtete im Gemeinderat davon. »Für uns war das sehr aufschlussreich«, sagte der Bürgermeister, der von einer gemeinsamen Behandlung der Pläne von den beiden Unternehmen rechnet.

Einen anderen Ansatz verfolgte die SPD, die den Kauf des für den Containerbahnhof vorgesehenen Grundstücks beantragt hat. Diesen Weg sieht Baumann als nicht zielführend an, weil der Grund auch nach einem Besitzerwechsel die Bahnwidmung nicht verlieren würde. Man habe dann keine besseren Karten und müsse einen Kredit aufnehmen, »der uns auf Jahre handlungsunfähig macht und wohl auch vom Landratsamt nicht genehmigt werden würde.«

Mit zwölf zu vier wurde der Antrag gegen die Stimmen der SPD vom Feldkirchner Gemeinderat abgelehnt. Nico Bauer

Artikel vom 20.03.2007
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