ABC-Schützen räumen an der Krumenauerstraße auf

Am Hart · Schüler inmitten des Chaos

Ein Zeichen gegen das Verschmutzen: Die Kinder aus allen Kontinenten packen an, um für ein bisschen mehr Sauberkeit zu sorgen. Foto: gf

Ein Zeichen gegen das Verschmutzen: Die Kinder aus allen Kontinenten packen an, um für ein bisschen mehr Sauberkeit zu sorgen. Foto: gf

Am Hart · Eigentlich waren sie nicht zu übersehen, und trotzdem haben alle weggeschaut. Auf einer Wiese an der Krumenauerstraße haben achtlose Anwohner in alter Gewohnheit Einkaufswägen abgestellt. Über 50 der sonst so praktischen Einkaufshelfer kamen im Laufe der Zeit zusammen. Beinahe hätte sich niemand daran gestört.

Auf seinem Arbeitsweg in die Grundschule an der Rothpletzstraße hielt Rektor Franz Krebs nach den Ferien jedoch einmal kurz inne, um aus dem Auto noch einen zweiten Blick auf das Gruselszenario zu werfen: Ein ganzer Haufen Einkaufswägen ineinander verkeilt mitten auf der grünen Wiese. »Anscheinend fehlt den Menschen, die hier leben, das Bewusstsein für diesen Zustand«, mutmaßt Angela Ossiander, Klassenlehrerin der Klasse 4c an der Rothpletzgrundschule.

Sie machte ihre Schützlinge auf den Missstand auf der Wiese aufmerksam, nachdem der Schulrektor die Idee aufwarf, dass sich die Schule doch für eine Säuberung einsetzen könne. Die Kinder fackelten nicht lange und waren sofort von der Idee begeistert, die Einkaufswägen einzusammeln und zurück zu bringen.

Am Mittwoch, 14. März, machten sich die 4c-ler schließlich bewaffnet mit Putzhandschuhen, großen blauen Mülltüten und einem Dutzend 50-Cent und Ein-Euro-Münzen auf den Weg. Entlang der 150 Meter von der Schule zur Wiese an der Krumenauerstraße kamen die Neun- bis Elfjährigen schon kaum hinterher, Plastikflaschen, Verpackungen, Papiertüten und anderen Müll vom Straßenrand aufzusammeln. Schließlich auf der Wiese angelangt, schickten sie sich mit vereinten Kräften an, für Ordnung zu sorgen.

Am Donnerstag und am Freitag machten die fleißigen kleinen Saubermacher weiter – und wurden mit einem ganzen Haufen Schokolade auch belohnt. Denn der Supermarkt, dem die meisten Einkaufswägen gehörten, hatte sich schon über den Verbleib der Massen gewundert. Sogar einen »Tatverdächtigen« (laut Auskunft der Polizei ist das Mitnehmen eines Einkaufswagens ein ganz gewöhnlicher Diebstahl) konnten die Schüler überführen. Ein offenbar verwirrter älterer Herr aus der Nachbarschaft wurde von den Schülern unmittelbar zur Rede gestellt, als er wieder einen Einkaufswagen an gewohnter Stelle abstellen wollte. gf

Artikel vom 20.03.2007
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