Verkehrschaos im Landkreis München Ost – Ortsumgehungsstraße in Planung

Landkreis München Ost · Die goldene Lösung

Trauriger Alltag in Aschheim: Fast im Sekundentakt rauscht der Schwerlastverkehr durch die Ortschaft auf der mautfreien Bundesstraße B 471. Foto: ba

Trauriger Alltag in Aschheim: Fast im Sekundentakt rauscht der Schwerlastverkehr durch die Ortschaft auf der mautfreien Bundesstraße B 471. Foto: ba

Landkreis München Ost · Die Situation spitzt sich immer weiter zu. Tagtäglich rollt eine nicht enden wollende Karawane an Autos und vor allem an Schwerlastverkehr auf der Bundesstraße B 471 durch die Ortschaften Aschheim und Feldkirchen. Die goldene Lösung zum Schutz der Anlieger ist die Umgehungsstraße von der Autobahn-Anschlussstelle Aschheim/Ismaning bis hinter Putzbrunn.

Doch während Aschheim schon heuer zu bauen beginnt, gibt es in den Gemeinden Kirchheim und Feldkirchen noch viele offene Fragen zu beantworten.

In Aschheim wird man bereits diesen Monat mit den Erdarbeiten eines ersten 400 Meter langen Straßenabschnittes beginnen. Für Bürgermeister Helmut Englmann, der den Baubeginn gar nicht erwarten kann, hat diese Maßnahme oberste Priorität. Bei den Grundstückserwerben für das vier Kilometer lange Teilstück auf Aschheimer Flur ist man schon gut vorangekommen und auch die Genehmigung zum vorzeitigen Baubeginn liegt vor. Englmann rechnet insgesamt mit Kosten in Höhe von 28 Millionen Euro. Offen ist die Frage nach der Form der Beteiligung von Freistaat und Bund, aber auch hier ist Englmann überzeugt, dass sich eine Lösung finden wird: »Ohne staatliche Zuschüsse würde das ja zur totalen Verschuldung der Gemeinden führen.«

Sobald die Umgehung gebaut ist, rechnet er mit einer Abstufung der Bundesstraße B 471 in der Ortsmitte auf die Ebene einer Kreis- oder Gemeindeverbindungsstraße. Die jetzige Hauptverkehrsstraße (»soll dann wieder Lebensraum für die Bürger sein«) werde man baulich umgestalten. Nur so bekommt Aschheim den überörtlichen Schwerlastverkehr aus dem Ort heraus.

Eine ähnliche Problematik hat man in der nächsten B 471-Ortschaft Feldkirchen. Auch hier hat man seit Einführung der Lkw-Maut auf Autobahnen eine massive Zunahme des Lastwagen-Durchgangsverkehrs. Um dies auch zu beweisen, hat die Gemeinde drei Verkehrsgutachten erstellen lassen. Nur kann man in Feldkirchen das Problem nicht so einfach lösen. Die Verlängerung der Umgehung an der Autobahn entlang führt größtenteils über den Grund der nördlichen Nachbargemeinde Kirchheim.

Nur haben die Kirchheimer selbst kaum etwas davon und deshalb stehen andere Projekte auf der Prioritätenliste der Gemeinde weiter oben. Hier verweist Bürgermeister Heinz Hilger auf die finanzielle Lage der Gemeinde, die ein solches Projekt mit einer teuren Bahnüberführung derzeit nicht realisierbar mache. Nach der Wahl 2008 müsse dann der neue Gemeinderat entscheiden, erklärte Hilger bereits.

Für die Gemeinde Feldkirchen ist eine Anbindung des Messegeländes an die neue Umgehung eine wichtige Bedingung für den Bau dieser Straße. Nur mit dieser Stichstraße entlang der Autobahn A 94 könne man die Belastung in der Gemeinde tatsächlich senken. Feldkirchen und Kirchheim haben noch keine Zeitpläne für die Realisierung der Umgehung. In Aschheim lässt man sich von der Haltung aber nicht bremsen und dort ist Bürgermeister Helmut Englmann auch stolz, »dass wir als einzige Gemeinde bislang einen Antrag auf Zuschüsse zu dieser neuen Straße gestellt haben.« Nico Bauer

Artikel vom 13.03.2007
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