Rugby-Club Studentenstadt stemmt sich kampfstark gegen den Tabellenführer

Freimann · Eine ganz harte Nuss

So sehen echte »Wilde Kerle« aus: Die Rugbymannschaft des RC Studentenstadt startete am Samstag in die Rückrunde der zweiten Bundesliga. Foto: gf

So sehen echte »Wilde Kerle« aus: Die Rugbymannschaft des RC Studentenstadt startete am Samstag in die Rückrunde der zweiten Bundesliga. Foto: gf

Freimann · Jetzt ist wieder die Zeit für die Helden in Stutzen. Zeit, die Stollenschuhe auszupacken und das Trikot noch ein letztes Mal im unbefleckten Zustand überzuziehen. Anpfiff zur Rückrunde – aber nicht nur im Fußball. Stutzen, Stollen und die garantiert kniffligsten Abseitsregeln, die es auf 100 mal 50 Metern Rasen zu verstehen gilt, das ist Rugby.

»Die Ähnlichkeiten sind kein Zufall, denn Rugby und Fußball sind zur gleichen Zeit in England erfunden worden«, erklärt Henner Paskarbies, Kapitän des Rugby-Clubs Studentenstadt. Zu ihrem Auftaktspiel in der zweiten Bundesliga hatten die Freimanner Jungs um Trainer Carlos Martini eine ganz harte Nuss zu knacken. Mit einer halben Stunde Verspätung zwar, aber zugleich mit der härtesten Abwehr der Liga im Gepäck kam Tabellenführer RK Heusenstamm nach Freimann.

Gespielt wurde zweimal 40 Minuten auf einem Rasenfeld im Englischen Garten. Obwohl er als der schlechteste Platz der Liga gilt (Paskarbies: »Wir sind trotzdem dankbar, dass die Stadt uns den Rasen zur Verfügung stellt«) ist das Spielfeld am Ende der Grasmeierstraße der ideale Fleck für den RC StuSta: »Was könnte passender sein, als den englischen Traditionssport im Englischen Garten auszutragen?«.

Selbstironie und eine Prise Sarkasmus – die englischen Humortugenden finden sich derzeit auch im Kader des RC StuSta wieder. Immerhin steht die Mannschaft auf dem letzten Tabellenplatz. Dann gleich zum Rückrundenstart, am vergangenen Samstag, ersatzgeschwächt (zwei Spieler zogen in der Winterpause weg, drei fehlten verletzungsbedingt) gegen den Klassenbesten antreten zu müssen ist kein Zuckerschlecken.

Allen Widrigkeiten zum Trotz (»Wir feiern halt gerne und das drückt manchmal auf’s Training«) gelang den Freimannern jedoch eine kleine Sensation. Obwohl Heusenstamm von Beginn an Druck machte, hielt der RC tapfer dagegen. Ihre Cleverness brachte die Gäste schon zu Beginn der ersten Halbzeit gleich dreimal ins Malfeld. Wer den eiförmigen Ball dort ablegt, erringt fünf Punkte und kann mit einem zusätzlichen 20-Meter-Schuss zwischen die H-förmigen Malstangen nochmal um zwei Punkte erhöhen. Zur Halbzeitpause stand es bereits 0:26 aus Freimanner Sicht. Doch aus dem befürchteten Schützenfest der Gäste wurde nichts. In Hälfte zwei packte der RC den Kampfgeist aus.

Sogar ein paar Entlastungsangriffe starteten sie gegen die pfeilschnellen Heusenstammer. Das knifflige am Rugby wurde den Gastgebern jedoch zugleich zum Verhängnis: Das Ei kann nur nach vorne getragen werden, denn Pässe und Abspiel sind nur nach hinten erlaubt. Sobald ein Spieler seinen Vordermann anspielt wird Abseits gepfiffen. Dieser Spielkniff macht ein sehr subtiles Angriffsverhalten des 15-köpfigen Teams notwendig. Rasche Finten, kluges Freilaufen und schnelles Umdenken sind gefragt, bevor der Gegner einen zu Boden zu reißen versucht. Und genau darin war Heusenstamm einfach cleverer. Dennoch hielt Freimann das 0:26 bis zur letzten Minute fest.

In zwei Wochen, am 24. März um 15 Uhr, ist wieder Anpfiff im Englischen Garten. Gerald Feind

Artikel vom 13.03.2007
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