Studenten befragen Ackermannbogen-Bewohner nach Wohnqualität im Viertel

Schwabing · Zwischen Oase und City

Da ist man doch gern Interview-»Opfer«: Lena Skublics, Isabel Gruber und Edyta  Lukasiak »durchleuchten« Dirk Homburg in Sachen Ackermannbogen.	 Foto: ks

Da ist man doch gern Interview-»Opfer«: Lena Skublics, Isabel Gruber und Edyta Lukasiak »durchleuchten« Dirk Homburg in Sachen Ackermannbogen. Foto: ks

Schwabing · Wie wohnt es sich eigentlich im Neubaugebiet am Ackermannbogen? Diese Frage stellen sich derzeit fünf Geographie-Studenten der Ludwig-Maximilian-Universität München (LMU). Im Zuge eines zweisemestrigen Projektseminars mit dem Titel »Wohnen in München« haben sie sich vergangenen Oktober dazu entschlossen, den Ackermannbogen hinsichtlich seiner subjektiven und objektiven Wohnqualität zu untersuchen.

Zu diesem Zweck machen die Studenten derzeit im Neubaugebiet Umfragen. »Bisher haben wir 16 Interviews mit Bewohnern verschiedener Wohn-Projekte geführt. Unsere Gesprächspartner haben wir über Beziehungen und familiäre Kontakte gefunden.« Doch mindestens 30 Menschen der derzeit 3.739 Bewohner des Neubaugebietes wollen sie noch befragen. Deshalb suchen sie derzeit Freiwillige. Wer sich für Interviews zur Verfügung stellen möchte, kann sich unter der E-Mail-Adresse ackermanngruppe@gmx.net oder unter der Telefonnummer 49 00 91 70 an Lena Skublics wenden.

Die Resonanz der Bewohner sei bislang sehr positiv gewesen, sagen die Studenten. Und positiv reagieren die Ackermannbogen-Bewohner auch auf ihr Wohnumfeld. »Die Leute fühlen sich hier wohl, das merkt man. Wenngleich es an der ein oder anderen Ecke Beschwerden gibt«, erklärt Lena Skublics (24). Vor allem der geplante Supermarkt sei oft Sorgenthema der Befragten. »Dabei kommt es immer auf den jeweiligen Bauabschnitt an, in dem die Menschen wohnen. Die einen möchten ihn lieber zentral, die anderen an der Schwere-Reiter-Straße«, erklärt Isabel Gruber (25). Ein endgültiges Ende der Supermarkt-Debatte ist so schnell nicht zu erwarten. »Auf einem Workshop am 28. März soll aus den drei vorgeschlagenen Standorten endlich eine Tendenz hervorgehen. Dann könnte der Planungsausschuss im Juni oder Juli darüber entscheiden«, erklärt Dr. Walter Klein (SPD), Vorsitzender des Bezirksausschusses Schwabing-West (BA 4), der solche Projekte wie das der Studenten für sehr positiv erachtet.

Neben dem Supermarkt beschäftigt auch die geplante Buslinie durch das Viertel die Bewohner. »Aber die Leute sind meistens begeistert vom Ackermannbogen, und wir müssen sogar nachhaken, ob es Probleme gibt«, schildert Gruber. Vor allem die Nähe zur grünen Oase Olympiapark und zur Innenstadt sei für viele ausschlaggebend gewesen, in das Neubaugebiet am Ackermannbogen zu ziehen. »Zudem haben sie die verschiedenen Wohnformen wie beispielsweise die Passivhäuser angezogen«, berichtet Edyta Lukasiak (28). Die Antworten werden verglichen und anonym behandelt. Pro Interview nehmen sich die jungen Frauen bis zu 45 Minuten Zeit, danach gilt es das auf Band gesprochene Material wortwörtlich abzutippen. Ziel ist es im Juli einem Publikum mit Vertretern aus dem Planungs- und Baureferat, Architekten und Bauträgern die Untersuchungsergebnisse zu präsentieren und auf eventuelle Schwachstellen hinzuweisen. Anschließend soll es eine Ausstellung der Ergebnisse im »Plantreff« der Lokalbaukommission in der Blumenstraße geben.

Über aktuelle Entwicklungen am Ackermannbogen wollen Grünen-Stadtrat Jens Mühlhaus und Regina Bruder, Fraktionsvorsitzende der Grünen im BA 4, am Donnerstag, 15. März, 19.30 Uhr in der Städtischen Berufsschule für Medienberufe, Schwere-Reiter-Straße 35 informieren. K. Schubert

Artikel vom 13.03.2007
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...