Nach zwei Siegen warnt Pat Cortina vor Übermut und Leichtsinn

Der EHC im "Tabellenfever"

Der EHC siegte in beiden Wochenendspielen, doch für Trainer Cortina ist noch nichts entschieden. Vollen Einsatz wie hier bei Robby Sandrock verlangt er von all seinen Mannen -  besonders gegen Regensburg und Wolfsburg.

Der EHC siegte in beiden Wochenendspielen, doch für Trainer Cortina ist noch nichts entschieden. Vollen Einsatz wie hier bei Robby Sandrock verlangt er von all seinen Mannen - besonders gegen Regensburg und Wolfsburg.

Zwei Siege am vergangenen Wochenende bringen den EHC in eine aussichtsreiche Playoffposition. Praktikant Schorsch ist von Berufswegen ein lustiger Zeitgenosse. Er muss das ja auch sein, schließlich sieht seine Aufgabe vor, die Radiohörer und beizeiten auch die Fans des EHC bei Laune zu halten.

In den letzten Wochen gab es verhältnismäßig wenig zu lachen, und so hielt sich der Schorsch von EHC-Mikrophonen fern. Am vergangenen Freitag Abend jedoch schlug seine Stunde. Nach der Pressekonferenz des Spiels EHC gegen Kaufbeuren schnappte er sich das Mikrophon und ließ sich von seinem Radio-Kollegen Markus Strobl interviewen. Nachzuhören ist das Ergebnis im EHC-Podcast. Doch weder Pat Cortina noch seinem Kaufbeurener Trainerkollegen Mike Bullard war nach Lachen zumute. Bullard haderte mit der katastrophalen Leistung seiner Mannen, insbesonders mit seinem Torhüter ("So verliert man auch in der Oberliga jedes Spiel"). Cortina hingegen war von einer Krankheit seiner Mannschaft sichtlich angefressen. "Sie haben das, was ich 'Tabellenfever' nenne. Sie haben heute den Gegner nicht für voll genommen." Mussten sie auch zu keinem Zeitpunkt, denn die blutjunge Mannschaft des Tabellenschlusslichts aus Kaufbeuren wirkte zu jedem Zeitpunkt der Partie überfordert. Trotzdem kamen sie bei der 5:1 Niederlage gegen unaufgeregte Münchner ein ums andere Mal gefährlich vors Tor. Torhüter Harti Wild verhinderte mit teils beeindruckenden Paraden die gegnerischen Tore. Es war ein Pflichtsieg ohne Glanz, wie Cortina nach dem Spiel gestand. "Aber drei Punkte sind drei Punkte. Und nur darum geht es doch." Die weitaus schwerere Aufgabe stand den Münchner Playoffaspiranten noch bevor. Am Sonntag spielte die Mannschaft gegen den Tabellendritten Bremerhaven. Auch hier war die Torhüterfrage von großer Bedeutung. Der etatmäßige Keeper und Teufelskerl Alfie Michaud konnte krankheitsbedingt nicht für Bremerhaven auflaufen und so mussten die Fishtown Pinguins zusehen, wie der kämpferisch starke EHC mit einem 3:4 Auswärtssieg wichtige Punkte an die Isar zurückbrachte. Mario Jann (2.), Johan Ejdepalm (16.) und zweimal Stefan Schröder (24. und 46.) trafen für München, Deniset (9.), Dejdar (30.) und Ellis-Toddington (37.) für die Gastgeber. Mit den zwei Siegen vom Wochenende verbesserte sich der EHC auf Platz sechs der Asstel-Bundesligatabelle. "Die Tabelle sieht besser für uns aus als sie eigentlich ist. Es ist immer noch nichts enschieden", warnt Cortina seine Spieler vor einem neuerlichen Anfall von "Tabellefever". "Gegen Regensburg und beim Saisonfinale gegen Wolfsburg müssen wir noch einmal alles geben. Sonst waren die Anstrengungen der letzten 50 Spiele umsonst.", predigt Pat Cortina, bevor er seinen Spielberichtsbogen in die Hand nimmt und lesend den Weg nach Hause antritt. Praktikant Schorsch ist unterdessen schon wieder verschwunden. Sein nächster Auftritt könnte am kommenden Wochenende anstehen. Bleibt abzuwarten, ob er dann wieder der einzige ist, der etwas zu lachen hat. Daniel Köhler

Artikel vom 05.03.2007
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