Dornach will Grundwasserspitzen in Zukunft über Rohre in Seen ableiten

Dornach · Nasse Füße waren gestern

In die bestehenden Naturseen sollen die Grundwasserspitzen künftig abgeleitet werden.	 Foto: ba

In die bestehenden Naturseen sollen die Grundwasserspitzen künftig abgeleitet werden. Foto: ba

Dornach · Das Problem besteht schon lange und es hält sich hartnäckig, nun sollen aber die Dornacher Hochwassergefahren beseitigt werden. Aufgrund eines sehr hohen Grundwasserstandes wurden die Keller der Bürger des Aschheimer Ortsteiles in den vergangenen Jahren immer wieder überflutet.

Ein von der Gemeinde beauftragtes Gutachten brachte einigen Ärger, eine Menge Kosten und keine nennenswerten Ergebnisse. Die Gemeinde Aschheim nimmt die Problemlösung nun selber in die Hand. In den Jahren 1996, 2000 und 2001 lief den Dornachern nach Unwettern das gestiegene Grundwasser in ihre Keller. Von der Gemeinde wurden seinerzeit schnelle Lösungen versprochen und ein Gutachten in Auftrag gegeben. Nach nun fünf Jahren ist das Gutachten mit rund 120.000 Euro Kosten in der Sackgasse angekommen. Einige Gemeinderäte hätten in ihrer ersten Erregung die Firma am liebsten verklagt.

Die Vorschläge des für den Gemeinderat nutzlosen Gutachtens zielen auf eine deutliche Grundwasserabsenkung in der gesamten Region ab. Das Wasserwirtschaftsamt machte deutlich, dass man eine solche Maßnahme nicht genehmigen werde. In der Behörde wurden die Pläne mit großem Kopfschütteln zur Kenntnis genommen. Bürgermeister Helmut Englmann möchte über das Gutachten und die verlorene Zeit nicht mehr reden. »Es waren einfach nicht die erhofften Ergebnisse«, sagt der Gemeindechef. Er möchte nicht groß zurückblicken, weil das die Situation nicht verändert. Englmann gibt aber dennoch die massiven Differenzen mit den Planern zu. Von denen erwartete sich die Gemeinde genehmigungsfähige Pläne, was eine Maßnahme mit einer dauerhaften Grundwasserabsenkung nicht ist.

»Wir haben den Auftrag so gesehen und der Gutachter hatte eine andere Auffassung«, sagt Englmann, der über das Gutachten nicht nachkarten möchte.

Der neue Plan der Gemeinde ist nun, die Sache selbst in die Hand zu nehmen und so nun zu den längst überfälligen Taten zu kommen. Der Vorschlag der Gemeinde Aschheim ist eine Ableitung der Grundwasser-Spitzen mit Rohren. Diese sollen das Wasser, das sonst in die Keller eindringt, ableiten in das Gebiet der bestehenden Landschaftsseen zwischen Aschheim und Dornach.

So ergäbe sich auch keine Veränderung am Grundwasserspiegel. Demnächst wird es hierüber Gespräche mit dem Wasserwirtschaftsamt geben. Eine Zustimmung wurde der Kommune bereits in Aussicht gestellt. Helmut Englmann rechnet damit, dass diese Rohrlösung zur Abschöpfung der Grundwasserspitzen über eine halbe Million Euro kosten wird.

Nico Bauer

Artikel vom 27.02.2007
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