Olympisches Dorf: Teilenteignung durch Stadion auf dem ZHS-Gelände?

Wer haftet für Schäden

Olympiapark · Wer haftet für die Schäden, die entstehen, wenn das neue Fußballstadion auf dem Zentralen-Hochschul-Gelände am Olympischen Dorf gebaut wird?

Stadträtin Mechthild v. Walter (ödp) will deshalb von Oberbürgermeister Christian Ude Antworten auf wichtige Fragen – und zwar bevor eine Entscheidung fällt:

„1. Der Bau eines neuen Fußballstadions auf dem ZHS-Gelände käme einer Teilenteignung der Eigentümer der Wohnungen im Olympischen Dorf gleich, da sich der Wert der Immobilien auch dadurch ergibt, dass die Wohnanlagen Teil des Ensembles Olympiapark sind. Wer ist der Beklagte in den zu erwartenden Klagen auf Schadenersatz? Auf welche Summen wird sich schätzungsweise der Schden belaufen? 2. Wer trägt die Kosten der Prozesse, wenn die Bewohner des Olympiadorfes und die übrigen Anwohner mit Erfolg gegen die Lärmbelästigung klagen? 3. Wer kommt für die Schäden auf, die die Fußballfans im Dorf anrichten? 4. Wer haftet bei Unfällen, die sich ereignen, wenn Besuchermassen durch die für einen solchen Ansturm nicht ausgelegten Fußgängerwege des Olympischen Dorfes drängen?“

Das Ensemble Olympiapark mit dem Olympischen Dorf im Nordosten, den freien Flächen der Zentralen Hochschulanlagen im Nordwesten und dem Olympiapark im Süden bildet eine Einheit. Dabei sind die Freiflächen der ZHS als Ausgleichsflächen für das hochverdichtete Baugebiet des Olympischen Dorfes gedacht. Die Gesamtanlage steht als Ensemble unter Denkmalschutz. Ungeachtet dieser Tatsache will sich Ministerpräsident Edmund Stoiber dafür einsetzen, dass der Freistaat Bayern das ZHS-Gelände am Olympischen Dorf für den Bau eines neuen Fußballstadions zur Verfügung stellt.

Und auch Oberbürgermeister Christian Ude hält diesen Standort für geeignet. Ganz anders sehen das die Anwohner des Geländes, vor allem die Bewohner des Olympischen Dorfes, Teile der SPD, der CSU, sowie der Grünen, DacG und die ödp. Die Frage nach dem Standort beim Bürgerentscheid ist anscheinend ausgeklammert. Annette Knote, Vorsitzende der Münchner ödp: „Wenn der Standort ZHS-Gelände beim Bürgerentscheid nicht erwähnt wird, kann es passieren, dass die Münchner mit einem JA für einen Neubau unfreiwillig den Weg bereiten für den ,Hexenkessel’ direkt neben dem Wohngebiet von 10.000 Bürgern.“ N. F.

Artikel vom 17.01.2001
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