Muffat-Konzert: Willy Astor kann mehr als Witze reißen

München - Nachdenklicher Komiker

Willy Astor spielt in der Muffathalle Musik, »die ins Herz geht und nachdenklich stimmt«. Foto: VA

Willy Astor spielt in der Muffathalle Musik, »die ins Herz geht und nachdenklich stimmt«. Foto: VA

„Ich spiel gern Gitarre, weil die hat die Form einer Frau, widerspricht aber nicht, und ich kann immer an ihr rumzupfen“, sagte Willy Astor einst. Und so kam es, dass er nicht nur der genialste Wort-Verdreher des ganzen Landes wurde – sondern auch immer mal mit seinen Musiker-Kollegen Tom Riepl, Kiko Pedrozzo und Reinhold Hoffmann Konzerte gibt.

Unter dem Titel „Sound of Islands“ starten jene regelmäßig musikalische Reisen von Ragtime bis Flamenco, sie spielen Bekanntes in ungewöhnlichem Gewand, ganz Ernstes – und manchmal auch Spaßiges. Zum Beispiel kommenden Freitag, den 19. Januar, in der Muffathalle – ab 20 Uhr.

Es ist Astor nicht gerade in die Wiege gelegt worden, Wortakrobat zu werden. Aufgewachsen im Hasenbergl, hat er erst mal einen „vernünftigen“ Beruf gelernt: den des Feinmechanikers. Als solcher hatte er sogar bei einem bekannten bayerischen Automobil-Hersteller gearbeitet, ehe ihn die Muse geküsst hatte. Schließlich wurde er, wie es Otti Fischer formuliert, „ein Feinmechaniker des Wortes, der problemlos den Spagat zwischen absolutem Nonsens und fein geschliffenem Wortwitz schafft. Es hat sogar einen Film über ihn gegeben: Free Willy!“

Letzteres war ein Witz, wie er von Astor höchstselbst stammen könnte. Nachzulesen sind seine Späße auch in seinem jüngsten Buch „Unverrichter der Dinge“, das kürzlich im Kunstmann-Verlag erschienen ist. A propos Literatur: „Kaf ka Buch! Klau’s Mann!“ oder „War der Hermann Hesse? Ist der Ranitzki reich? Mein Opa hat sogar den Emanuel kannt!“ – das ist Astor, wie er schreibt und lebt!

Den Astor dagegen, wie er nachdenklich ist und philosophisch, erlebt man besser bei einem seiner Konzerte. Wer sich jedenfalls auf eine musikalische Reise mit ihm einlässt, spürt „Melodie als ganzheitlichen Genuss“, wie seine Promotions-Firma verspricht. Denn Astor spiele Musik, die ins Herz gehe, nachdenklich stimme, in die Zukunft blicken oder Vergangenes vor dem geistigen Auge nochmals Revue passieren lasse.

Von Nadine Nöhmaier

Artikel vom 11.01.2007
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