Die Doris-Schwaabe-Kolumne:

Rund um die Gesundheit

Ein Jahr ist schnell vorbei. Und was bleibt, wenn die vielen Jahresrückblicke abgeschlossen sind, der letzte Böller verschossen und das letzte »Prost Neujahr« gesprochen ist? Es sind oftmals gute Vorsätze. Man fasst sie im Rückblick auf das vergangene und in Hoffnung auf das neue Jahr, möchte mit dem Datumswechsel auch einen tatsächlichen Neubeginn vollziehen, diesmal konsequent bleiben. Wir sprachen mit Frau Doris Schwaabe, Inhaberin der SaniPlus Apotheke im PEP, über kleine und große Vorsätze, und wie man sie hält.

Frau Schwaabe, erinnern sie sich noch an ihre guten Vorsätze für das Jahr 2006?

Natürlich, das tue ich. Ich weiß, was sie meinen: Zum Jahreswechsel nimmt man sich nicht nur etwas fürs neue Jahr vor, man blickt auch zurück und fragt sich, was aus den guten Vorsätzen vom letzten Jahr geworden ist. Mir geht es da, glaube ich, wie den meisten: Mit vielem bin ich zufrieden, mit anderem weniger. Manchen Vorsatz habe ich zu meiner Freude verwirklichen können, aber manch einer ist auch bei mir still und leise in Vergessenheit geraten.

Der gute Wille währt also oft nur kurz?

Nun, der Wille zur Veränderung ist sicher da und auch ernsthaft. Aber gute Vorsätze haben auch immer etwas damit zu tun, an die eigenen Gewohnheiten ranzugehen, die man sich über viele Jahre angeeignet hat. Und nicht umsonst sagt ein Sprichwort: »Gewohnheit ist die zweite Schwerkraft« und bringt damit deutlich zum Ausdruck, dass die Umsetzung guter Vorsätze nicht so ganz einfach ist.

Was machen wir also falsch, wenn unsere Vorsätze nicht Wirklichkeit werden?

Ich glaube, der Hauptgrund dafür ist die Fülle unserer Vorhaben. Ein Jahr ist ein langer Zeitraum. Die symbolische Wirkung des Jahreswechsels – ein neues Jahr, ein neuer Anfang verlockt uns aber dazu, alles auf einmal und radikal umkehren zu wollen. Nicht mehr rauchen. Weniger trinken. Sich gesünder ernähren, mehr Sport treiben. Solche Dinge. Und am liebsten alles auf einmal. Aber kaum einer wird es schaffen, von heute auf morgen seine Ernährung komplett umzustellen und vielleicht noch gleichzeitig mit dem Rauchen aufzuhören. Wer sich jedes Jahr so radikale Schnitte vorschreibt, büßt seinen Eifer nur zu bald ein.

Was ist da Ihrer Meinung nach zu tun, damit das dieses Jahr besser klappt?

Man sollte vor allem kleinere Schritte machen, das ist sinnvoller, als die Welt über Nacht ändern zu wollen. Man verliert auch nicht so schnell den Mut. Für jeden Monat kleine konkrete Etappenziele planen. Man kann sich zum Beispiel vornehmen: 2007 werde ich im Januar an einem fixen Termin jede Woche etwas für die Bewegung tun. Am besten in einer Gruppe, also im Sportverein oder einem Kurs. Das hilft, den inneren Schweinehund zu überwinden.

So etwas ist viel sinnvoller, als von sich zu erwarten, pünktlich am Neujahrstag als Sportskanone neugeboren zu werden. Dann: Im Februar tue ich mir mal was gutes, etwas, das ich lange schon machen wollte: ins Kino gehen, ins Theater, zu einem Konzert, was auch immer. Im März kann man sich das Essen vorknöpfen: nicht auf einen Schlag die Ernährung umstellen, sondern langsam, also gezielt und schrittweise gesünder essen. Als erstes jeden Tag etwas mehr Obst, beispielsweise. Wenn man sich darauf eingestellt hat, kann der nächste Schritt folgen. Und so erreicht man, Schritt für Schritt, mit kleinen Vorsätzen viel mehr als mit der Vorstellung, alles sofort und umfassend ändern zu müssen. In diesem Sinne wünsche ich allen einen guten Start ins neue Jahr!

Frau Schwaabe, vielen Dank für das Gespräch.

Artikel vom 03.01.2007
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