Die Post schließt eine weitere Filiale in Bogenhausen

München - „Es trifft vor allem die älteren Leute“

Die Deutsche Post schnallt den Gürtel enger – und schließt eine Filiale nach der anderen.

Die Deutsche Post schnallt den Gürtel enger – und schließt eine Filiale nach der anderen.

Der Bezirksausschuss Bogenhausen (BA 13) sieht rot: Im kommenden Jahr soll im Viertel erneut eine Postfiliale geschlossen werden! Kein Wunder, dass sich der Bezirk von der Deutschen Post im Stich gelassen fühlt: „Die Schließungen der Postfilialen in der Ostpreußenstraße und der Cosimastraße wurden seinerzeit damit begründet, dass der 13. Stadtbezirk mit den Filialen in der Meistersingerstraße, der Arabellastraße und der Pixisstraße ausreichend versorgt sei“, erinnert sich BA-Chefin Christiane Hacker (SPD).

„Dennoch wurde nun auch die Filiale in der Pixisstraße geschlossen – obwohl unser Stadtbezirk konstant wächst!“ Die Filiale in der Meistersingerstraße sei bereits jetzt völlig überlastet, die Menschen müssten sich in Warteschlangen reihen, die bis zur Straße reichen, es sei „ein tägliches Chaos“. Die Schließung der Post an der Arabellastraße wird die Lage weiter verschlimmern. „Das trifft vor allem ältere Leute im Viertel“, klagt Hacker, „Leute, denen weite Wege zu anderen Filialen nicht zugemutet werden können. Und die nicht, wie Jüngere, über modernere Kommunikationsmöglichkeiten verfügen.“

Post-Sprecher Gert Hilger versucht im Gespräch mit dem SamstagsBlatt zu besänftigen: „Die Aufgaben der Post an der Arabellastraße wird eine sogenannte Partneragentur übernehmen. Dabei handelt es sich um einen Einzelhändler aus der näheren Umgebung, der all das leisten wird, was zuvor die Postfiliale geleistet hat“, sagt er. „Oft kommen Partneragenturen Kundenwünschen sogar noch mehr entgegen als Postfilialen: weil sie oft flexiblere Öffnungszeiten haben.“ Im Laufe des kommenden Jahres werde eine entsprechende Partneragentur gefunden sein.

BA-Chefin Hacker hingegen steht einem Aushilfs-Postamt sehr skeptisch gegenüber, denn die „derzeit existierenden Partnerfilialen bringen in unserem Stadtbezirk nur negative Erfahrungen“. Das beginne mit „unfreundlicher, nicht dienstleistungsorientierter Bedienung“ und setzt sich fort „über längere Laufzeiten von Paketen und Briefen bis hin zur inkompetenten Beratung bei speziellen Fragen der Auslandsversendungen und Postbank-Abwicklungen“. Bereits jetzt habe sich die Postversorgung „eklatant verschlechtert“, die Post sollte verstehen, dass Bogenhausen auf keine weiteren Partnerfilialen erpicht sei: „Der Bezirksausschuss 13 bittet dringend im Namen der Bogenhausener Bevölkerung, die Planung der Schließung der Filiale an der Arabellastraße noch einmal zu überdenken“. Von Nadine Nöhmaier

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Artikel vom 21.12.2006
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