Zugesagter Treff in Schwabing soll doch nicht kommen

Schwabing · Kein Platz für Jugendliche?

Schwabing · Was wird aus Kindern, wenn sie älter werden? Sind sie der Stadt München dann weniger wichtig? Diesen Eindruck müssen die Anwohner des Ackermannbogens gewinnen: Auf der Dezember-Sitzung des Bezirksausschusses Schwabing-West (BA 4) berichtete die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Regina Bruder, dass das Sozialreferat die Pläne für den zugesagten Kinder- und Jugendtreff, der zusammen mit einer neuen Hauptschule in die jetzige Medienschule einziehen sollte, aufgeben wolle.

Die Sechs- bis Zwölfjährigen sollten in ihrer Freizeit stattdessen in der dann um entsprechende Räume erweiterten Kindertagesstätte im Süden der Siedlung betreut werden. Und nach dem 13. Geburtstag? Immerhin, ein Streetworker-Büro innerhalb der neuen Hauptschule ist übrig geblieben von den ursprünglichen Plänen. Für diejenigen, die auf der Straße stehen werden. Das wären vor allem tatsächlich die Schüler und Schülerinnen der Hauptschule.

Die Räume, die dann keine Anlaufstelle für alle Jugendlichen mehr wären, stünden der Hauptschule zur Verfügung. Das Schulreferat rechnet damit, hier mehr Platz zu brauchen, da bei einer voraussichtlichen Neuausrichtung des Schultyps entweder mehr Klassen zu unterrichten wären – zum Beispiel bei einer möglichen Zusammenführung mit Realschulen – oder eine Ganztagsbetreuung geleistet werden müsste. Für diesen Fall plädierte die Fraktionssprecherin der SPD, Brigitte Gmelin, auf der BA-Sitzung dafür, an anderer Stelle einen betreuten Treffpunkt für alle Über-Zehnjährigen zu bauen – schließlich sei die Stadt »nicht mehr ganz so arm« wie in den letzten Jahren. Außerdem erinnerte sie daran, dass auch den Eltern von Jugendlichen aus dem angrenzenden Teil Neuhausens diese Anlaufstelle versprochen worden sei.

Einen Vorteil hätte ein eigenständiger Kinder- und Jugendtreff: Nicht mehr an eine Hauptschule gebunden, würde deutlicher, dass alle willkommen sind, unabhängig vom Bildungshintergrund. Ein wirklicher Treffpunkt eben – und keine »Auffangstation«. em

Artikel vom 20.12.2006
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...