Das Schwabinger Multitalent Ina Müller überzeugt mit Witz, Bühnenpräsenz und Stimme

München · Weiblich, ledig, 40 Jahre jung und mehr...

Powerfrau auf der Bühne: Ina Müller.	Foto: aha

Powerfrau auf der Bühne: Ina Müller. Foto: aha

München · »Weiblich ledig 40« heißt die neue CD der Schwabingerin Ina Müller, die aus Norddeutschland stammt und dort längst als TV-Moderatorin, Kabarettistin, Autorin und Sängerin bekannt ist. Vor kurzem hat sie mit ihrem neuen Album eine Tournee begonnen, die sie – präsentiert von den Münchner Wochenanzeigern – am 14. April um 20 Uhr in den Münchner Circus Krone führt, »in meine Lieblingsstadt«, wie Ina Müller glaubhaft versichert.

Dann wird sie erneut mit einer Bühnenpräsenz überzeugen, die ihresgleichen sucht. Ganz in schwarz gekleidet, dazu die blondgelockten Haare und einem breiten, etwas spitzbübischen Lachen im ganzen Gesicht. Da steht eine Frau auf der Bühne, die sich mit Beziehungen, der Suche nach echten Männern, mit wahrer Liebe und Verzweiflung, kurz: mit dem Älterwerden auseinandersetzt. Die das seelische Hin und Her, die Suche nach dem Selbst in Worte fasst und unverblümt beschreibt – ohne anzüglich zu werden.

Ihre Texte zeugen von durchlebter Erfahrung und Überzeugung, es (richtig! und) bewusst anders zu machen als »üblicherweise« Frauen mit 40. Besuchen die Volkhochschulkurse, verlassen den Mann oder kriegen die Krise (alles Klischees), macht Ina Müller eine CD. Eine CD, auf der sie abrechnet mit den Männern, klar stellt, was ihr nicht mehr passiert. Ihre Sehnsucht nach echten Männern bleibt dabei nicht verborgen. Doch, wo gibt es die?

Das reißt sie in ihren launigen Moderationen an, während sie ebenso über Besonderheiten der Tierwelt philosophiert wie über ihre Jugend – »mit 18 waren wir noch emanzipiert angeditscht« – oder über norddeutsche Größen wie den Seeräuber Klaus Störtebeker – »finde ich maßlos überschätzt«. Überhaupt vertuscht Ina Müller ihre Liebe zu Norddeutschland und seiner Sprache nicht. Bester Beweis ist ihr auf plattdeutsch gesungenes »What’s going on« von Marvin Gaye. Wie ihre soulige Stimme hierbei einen ganz besonderen dunklen Schimmer erhielt, war ein Erlebnis, für das man keinen Text verstehen musste. Wenn auch die Texte eine wichtige Rolle spielen, so sind es doch ihre Stimme und ihr Auftreten, die zu einem unvergesslichen Erlebnis werden. Nicht nur für Frauen! Angela Boschert

Artikel vom 13.12.2006
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