Gemeinden im Münchner Nordosten gehen auf Konfrontationskurs mit Aschheim

Aschheim · Zoff um die Möbelmeile

Bald wird in Aschheim ein großer neuer Möbelmarkt entstehen: Die Umlandgemeinden haben jedoch Bedenken, dass die Verkehrsbelastung stark zunimmt.	 Foto: XXXLutz

Bald wird in Aschheim ein großer neuer Möbelmarkt entstehen: Die Umlandgemeinden haben jedoch Bedenken, dass die Verkehrsbelastung stark zunimmt. Foto: XXXLutz

Aschheim · Aschheim bekommt ab 2008 zwei neue Möbelhäuser. Soviel steht fest. Doch nun melden sich die Umlandgemeinden zu Wort. Und was sie zu sagen haben, lässt Aschheims Bürgermeister Helmut J. Englmann (CSU) die Stirn runzeln: »Wir können die Befürchtungen der Umlandgemeinde, dass es durch die neuen Möbelmärkte zu starken Verkehrsbelastungen kommen wird, nicht nachvollziehen.«

Schließlich habe Aschheim vor der Entscheidung für den Möbelmarkt den Verkehrsexperten Prof. Harald Kurzack beauftragt, ein unabhängiges Gutachten zu erstellen. »Wir haben das ganze sehr gut vorbereitet. Wir wollten kein Gefälligkeitsgutachten«, versichert Englmann. Doch die Umlandgemeinden bleiben skeptisch. Für Feldkirchens Bürgermeister Leonhard Baumann (CSU) ist das Hauptargument der Verkehr, wenn am Wochenende in den neuen Möbelhäusern Events stattfinden oder die Leute zum Vergleich nach Parsdorf fahren. »Dann fahren die Leute nicht über die Autobahn«, sagt Baumann. Die Gemeinden Feldkirchen und Kirchheim befürchten hier massive Belastungen. Baumann sieht auch Probleme für den Einzelhandel in seiner Gemeinde. Auch deshalb sehe man die Pläne der Nachbarkommune kritisch. Mächtig in Rage sind derzeit etliche Feldkirchener Gemeinderäte über Aschheims Reaktion auf die Einwände. »Unsere Argumente wurden nur mit Gegenfragen beantwortet«, sagt Baumann. In Aschheim sieht man das anders.

Hier verweist man auf das lange andauernde und gründliche Raumordnungsverfahren. Dieses kam zu dem Ergebnis, dass der Standort nahe der Autobahn für die Möbelhäuser geeignet ist. Die jetzigen Einwände der protestierenden Nachbargemeinden Feldkirchen, Kirchheim und Ismaning seien nicht neu. »Das hat alles schon die Regierung von Oberbayern beim Raumordnungsverfahren geprüft«, erklärt Aschheims Geschäftsführer Manfred Durner.

Deshalb habe sich Aschheim nun auch leichter getan bei der Abwägung im Rahmen des Verfahrens zur Änderung des Flächennutzungsplanes und zum Aufstellen eines Bebauungsplanes. Im Übrigen rechnet man in Aschheim nicht mit einer Funkstille zwischen den Gemeinden. »In dem Fall ist man nicht einer Meinung«, sagt Durner, »aber bei Projekten wie dem Bau einer neuen Realschule in Aschheim haben alle in einem Boot gesessen.« Nico Bauer, Andrea Koller

Artikel vom 05.12.2006
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