Härter die Glocken nie klingen: Die Konzerte im Dezember

München - Schrille Nacht, eilige Nacht

In Extremo.

In Extremo.

„Oh du Fröhliche“, „Oh Tannenbaum“, „Oh When the Saints“ – und viele weitere „Oh“-Lieder kommen erst Ende Dezember zum Zuge: Doch vorher gibt es richtig Rambazamba in der Stadt, die staaade Zeit wird später nachgeholt. Richtig laut wird der Advent etwa am kommenden Dienstag, den 5. Dezember, eingeläutet – beziehungsweise eingeschrammelt: „Revolverhead“ lassen es ab 21 Uhr im Backstage krachen.

Dabei sind die Gitarrenmusiker eigentlich braver als sie aussehen: Sie liefern anständige, aber laute Rockmusik mit deutschen Texten – und erobern damit seit zwei Jahren die großen Bühnen des Landes. Am Dienstag, den 12. Dezember, wird es noch lauter, denn dann kommen die „Rolling Stones des Hardrock“, wie sie sich selbst nennen, um 20 Uhr in den Zenith: „Motörhead“ mit Frontmann-Legende Lemmy bringen uns den „Kiss of Death“ – so der Name ihres aktuellen Werkes – in die Stadt.

Die „Mötorheads des Mittelalters“ hingegen sind am Sonntag, den 17. Dezember, ab 20 Uhr, ebenfalls im Zenith zugange: „In Extremo“. Seit gut zehn Jahren verbinden sie den Sound der guten, ganz alten Zeit mit Rock’n’Roll der nur ein bisschen jüngeren Zeit und veranstalten zu den Songs die passende Mittelalter-Show. Was auch düstere Gefahren birgt: denn der Sänger der Combo, der sich „Das Letzte Einhorn“ nennt, hat sich dummerweise beim Feuerspucken den Hals verkohlt. Da er aber ein echter Mittelalter-Rocker ist, freut er sich über seine rauchige Stimme – und krächzt munter weiter. Zum Beispiel auf dem aktuellen Album „Kein Blick zurück“.

„Laibach“ hingegen lärmen nicht mehr ganz so sehr wie früher. Während die Slowenen in den Neunzigern vor allem Krach-Collagen produzierten, die von militärischen Trommeln getragen wurden, spielen sie heute beinahe orchestral arrangierte Hymnen. Und noch mehr: Auf ihrem neuen Werk „Volk“ interpretieren sie die Nationalhymnen von 14 Staaten. Spannend dürfte sein, wie sie jene Nummern beispielsweise am Donnerstag, den 14. Dezember, ab 21 Uhr, im Backstage performen. Zugegeben: In München gibt es in diesen Tagen auch einige besinnlichere Konzerte. Ganz vorne muss hier das alljährliche Klassentreffen der Balladen-Sänger genannt werden: Die “Night of the Proms”, bei der täglich von 7. bis 10. Dezember Klassik auf Pop trifft – jeweils ab 20 Uhr, am Sonntag, ab 14 Uhr, in der Olympiahalle. Mit dabei sind diesmal Mike Oldfield, Ike Turner, John Miles – und, und, und. Ein Bombast-Ereignis für alle, die den Advent kuschelig haben wollen.

Wenige Tage später, am 14. Dezember, ab 20 Uhr, im Krone, wird auch Ösi-Popper Rainhard Fendrich seinen Fans einige Tränchen der Rührung in die Augen zaubern: Weil niemand so bewegende, deutschsprachige Liebeslieder singen kann – man denke nur an „Weus'd a Herz hast wia a Bergwerk“.

Sehr lieb singen überdies „Pur“ am 21. Dezember, ab 20 Uhr, in der Olympiahalle: Sie nehmen ihre Fans mit ins „Abenteuerland“, sie lieben mit den Fans „Lena“ – und verbreiten überall eitel Sonnenschein. Besser kann man wohl nicht auf die „Oh“-Lieder, die ab sofort überall erklingen werden, eingestimmt werden. Oh Tannenbaum, oh Tannenbaum. Von Nadine Nöhmaier

Artikel vom 30.11.2006
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