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Top-Bilanz: Im November hat der EHC jedes Spiel gewonnen
Der Traum geht weiter
Die EHC-Fans haben jeden Grund zur Freude: Ihr Verein scheint zurzeit unbesiegbar zu sein. Foto: Jakob Wiessner
Man muss sich das auf der Zunge zergehen lassen: Sieben Mal trat der EHC München im November in der Asstel-Bundesliga an, sieben Mal ging er als Sieger vom Eis. Kein anderer Verein in dieser Liga hat eine derart weiße Weste. „Ja, es war ein guter Monat“, kommentiert Trainer Pat Cortina trocken - und unterschlägt dabei die aussagekräftige Statistik.
Dabei könnte der neue EHC-Coach mächtig stolz sein auf die Torbilanz von 35:15, die für eine stabilisierte Abwehr und einen hungrigen Sturm spricht. Kurz gesagt: es stimmt wieder in der einst zerstrittenen Mannschaft. Anders gesagt: Cortina hat aus dem gleichen Spielermaterial eine Mannschaft gebaut, vor der die ganze Liga Respekt hat. „Ja, es hat Spaß gemacht, hier zu arbeiten. Aber: der November ist vorbei. Jetzt gilt es, sich auf den Dezember zu konzentrieren.“ Er könne optimistisch in die Zukunft blicken, schließlich habe man ein bisschen weniger zu tun: „Im ganzen Dezember gibt es keine englische Woche, also keine drei Spiele innerhalb von sieben Tagen. Das schafft uns ein bisschen Luft zur Regeneration.“ Wenn Cortina von Erholung spricht, denkt er allerdings keine Sekunde daran, seinen Spielern trainingsfrei zu geben: Seit immerhin zwölf Tagen peitscht er seine Jungs jetzt schon ohne Unterbrechung übers Eis. Kurzfristig, nach dem grandiosen 8:0-Heimsieg gegen Kaufbeuren, dachte Cortina über einen freien Tag nach. „Wir sind dann doch in den Kraftraum gegangen“, sagt er. Überfordert hat er seine Spieler damit nicht. Im Spiel am vergangenen Sonntag gegen den Landsberger EV 2000 konnte der EHC wieder körperlich gegenhalten, allerdings schlichen sich vermehrt Konzentrationsfehler ins Spiel der Cracks ein: „Wir haben dumme Strafen genommen, Wechselfehler gemacht und generell unkonzentriert gespielt. Dieses Spiel hätten wir auch verlieren können und uns darüber nicht beschweren dürfen“, analysiert Cortina. Dass sie letztendlich mit 4:3 gewonnen hatten, lag an der konsequenten Nutzung der Überzahlchancen (drei Powerplays, drei Tore), an Hardi Wild sowie an der Welle des Erfolgs, auf der der EHC reitet und die zusätzliche Kräfte freizusetzen scheint. Allerdings erinnert Cortina gebetsmühlenartig daran, dass Erfolg ein kurzlebiger Zeitgenosse sei: „Die Charakterprobe für diese Mannschaft wird erst noch kommen.“ Und das sogar früher als vielleicht erwartet: Denn kommenden Freitag, den 1. Dezember, darf man zum ersten Mal in dieser Saison mit Fug und Recht behaupten, ein Liga-Spitzenspiel am Oberwiesenfeld sehen zu dürfen. Zu Gast: der REV Bremerhaven, Liga-Zweiter und heißer Aufstiegskandidat. Der Liga-Vierte, ja richtig, der EHC, muss dabei leider auf einige Leistungsträger verzichten: „Floppo Zeller hat sich verletzt, Robert Pell ist verletzt und Andi Raubal ist immer noch nicht fit“, zählt Cortina auf. Er habe außerdem den höchsten Respekt vor Bremerhaven. „Ich höre nur Gutes über sie. Schlecht können sie auf jeden Fall als Zweiter nicht sein.“ Unbesiegbar aber sind sie sicher nicht, die Spieler aus dem Norden. Der EHC hat das bereits am 1. Oktober bewiesen. Damals gewann er mit 4:3. Wenn das kein gutes Omen ist.
Daniel Köhler
Artikel vom 28.11.2006Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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