Der Ire Chris de Burgh tourt als „Storyman“ durch Deutschland

München - Familienvater und die ewige „Lady in Red“

Der Großvater des Schmuse-Pop: Chris de Burgh. Foto: G. Karp

Der Großvater des Schmuse-Pop: Chris de Burgh. Foto: G. Karp

Er ist der Vater – ja beinahe schon der Großvater des Schmuse-Pop, besingt seit 20 Jahren die „Lady in Red“, ist „High on Emotion“ und warnt uns: „Don’t pay the Ferryman“. Chris de Burgh hat in seiner fast 30-jährigen Karriere 45 Millionen Platten verkauft, hat alle Musikpreise geholt, die man sich vorstellen kann – und plant jetzt die Weltherrschaft.

Letzteres ist natürlich gelogen: de Burgh ist viel zu bescheiden, um im Größenwahn zu versinken. All seine Konzerte spielt er artig lächelnd, aber hoch motiviert herunter, reckt zum Schluss die Gitarre in die Höhe und verbeugt sich beinahe demütig vor seinem Publikum. So mögen ihn die Fans – vor allem die deutschen: Denn nirgendwo sonst hat er mehr Platten verkauft als hier, nirgendwo hat er bessere Chart-Platzierungen erzielt. Es ist eine Liebe, die erwidert wird: Immerhin verbringt Chris de Burgh schon seit Jahren die Ferien im Schwarzwald; er lobt - auch im Ausland - deutsches Essen und deutsche Städte.

Doch freilich hat einer wie er auch Feinde: Die Rufe derer, die fordern, er hätte spätestens nach „Lady in Red“ zurück in seine Heimat Argentinien gehen sollen, um die dortigen Kühe durch stetige Wiederholung seiner Balladen zu höherer Milchproduktion zu bewegen, hören nicht auf, denn für viele war „Lady in Red“ aus dem Jahr 1986 der Höhepunkt seines Schaffens. Und wenn de Burgh – auf Englisch - singt: „Wenn ich in den Spiegel schaue, sehe ich, dass ich nicht Sean Connery bin“ – dann gibt man ihm recht: Denn es ist keine Frage, dass er wie ein braver, aber langweiliger Familienpapi aussieht. Gerade das aber, seine weiße Weste und sein natürliches Gebaren, finden seine Fans so attraktiv.

Außerdem können auch brav aussehende Väter schöne Kinder haben - und dadurch ein wenig Glamour in die Familie bringen: de Burghs Tochter Rosanne Davison wurde im Jahr 2003 zur Miss Ireland, im selben Jahr zudem zur Miss World gekürt. Kein Wunder, dass Papa Chris stolz ist und ihr ein Lied – „For Rosanna“ – geschrieben hat.

Anfang Oktober erschien mit „The Storyman“ das 16. Album des Iren. Freilich sind die 16 Songs des Werkes voll mit großen Orchester-Arrangements und den klassischen de-Burgh-Versatzstücken Liebe, Frieden, Zusammenhalt. Seine Fans werden dahinschmelzen, wenn er ihnen den „Storyman“ am Mittwoch, 22. November, ab 20 Uhr persönlich in der Olympiahalle vorstellt. Von Nadine Nöhmaier

Artikel vom 16.11.2006
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