Schüler der Grundschule an der Knappertsbuschstraße erhalten Reittherapie

Englschalking · Sportunterricht mal anders

Seit ein paar Wochen dürfen 15 Kinder der Grundschule an der Knappertsbuschstraße einmal pro Woche an einem innovativem Sportförderunterricht teilnehmen: »Bewegen mit und auf dem Pferd«. 	Foto: Privat

Seit ein paar Wochen dürfen 15 Kinder der Grundschule an der Knappertsbuschstraße einmal pro Woche an einem innovativem Sportförderunterricht teilnehmen: »Bewegen mit und auf dem Pferd«. Foto: Privat

Englschalking · Das Glück dieser Erde liegt auf dem Rücken der Pferde. Diesen Satz würde Birgit Oberdorf, Lehrerin an der Knappertsbusch Grundschule in Englschalking sicherlich sofort unterschreiben. Denn die engagierte Lehrerin hat dieses Schuljahr einen innovativen Sportförderunterricht eingeführt: Bewegen mit und auf dem Pferd.

»Zusammen mit dem Reit- und Voltigierverein München-Daglfing lernen die Kinder den sicheren und partnerschaftlichen Umgang mit dem Pferd«, berichtet Oberdorf. Ziel der Maßnahme sei es, Kindern mit mangelndem Selbstbewusstsein, motorischen Einschränkungen oder Verhaltensauffälligkeiten zu helfen, diese Defizite auszugleichen.

So heißt es seit ein paar Wochen für 15 Kinder einmal pro Woche »rauf aufs Pferd«. »Anfängliche Berührungsängste waren bereits nach den ersten Stunden komplett verschwunden«, erzählt Oberdorf und fügt hinzu: »Und das, obwohl die Mehrzahl der Kinder noch nie zuvor mit einem Pferd Kontakt hatte.« Und auch die Fortschritte seien nach der kurzen Zeit erstaunlich. »Gerade die Kinder, die in der Schule Probleme damit haben, sich an Regeln zu halten, verhalten sich während der Reitstunden vorbildlich«, meint die Lehrerin. Ohne Disziplin wäre ein Unterricht jedoch auch schwierig möglich. Schließlich ist die Lehrerin, die außerdem noch eine Trainerlizenz im Reitsport besitzt, allein für 15 Kinder verantwortlich.

Auch von Seiten der Eltern erfährt die junge Lehrerin Unterstützung. Gerade die Buben hätten anfangs Ermunterung von ihren Eltern gebraucht, um sich auf den vermeintlichen »Mädchensport« einzulassen. »Und jetzt sind sie total begeistert«, erzählt Oberdorf. Finanziell stellt der Förderunterricht für die Eltern keine große Belastung dar – lediglich die Hälfte eines normalen Mitgliedsbeitrags des Voltigiervereins wird von den Grundschülern verlangt.

Die langjährige Übungsleiterin des Reit- und Voltigiervereins Daglfing konnte bereits während ihres Studiums erste Erfahrungen mit dem therapeutischen Reiten machen. »Ich habe meine Zulassungsarbeit über die Einsatzmöglichkeiten des therapeutischen Reitens im Sportunterricht von Grundschülern verfasst. Es ist erstaunlich zu sehen, wie das Pferd regelrecht die Rolle des Pädagogen übernimmt«, berichtet Oberdorf von ihren Erfahrungen und fügt hinzu: »Ich nehme lediglich die Rolle eines Übersetzers ein, indem ich den Kindern zeige, wie sie die Sprache der Pferde sprechen und verstehen lernen.« A. Koller

Artikel vom 14.11.2006
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