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Briefmarkensammler: „Die Post hat keinen Sinn für Liebhaberstücke“
München - Porto als Massenartikel
Regelmäßig werden Briefmarken von Stempel-Maschinen eingerissen - zum Leidwesen von Briefmarkensammlern. Foto: Archiv
Die Automatisierungen bei der Deutschen Post haben nicht nur Arbeitsplätze gekostet – auch Briefmarkensammler leiden unter den „Rationalisierungsprozessen“ des Gelben Riesen. Denn allzu oft zerstören Stempel-Apparaturen begehrte Marken – was freilich fatal ist, wenn es sich um seltene Liebhaberstücke handelt.
„Regelmäßig sind Briefmarken an ihrem linken Rand eingerissen, seit bei der Post alles automatisiert läuft. Die Stempelmaschine scheint regelmäßig unter die Marke zu fahren – sie macht sie jedenfalls wertlos für uns Sammler“, klagt Manfred Baltuttis, Vorstand der Jungen Briefmarkenfreunde Berlin.
Natürlich haben sich viele Sammler bei der Deutschen Post über die zerstörten Marken beschwert: „Die Post-Angestellten sagen uns aber nur: ‚Das ist halt so!’“, schimpft Baltuttis. „Die Briefmarke ist nur noch ein Massenartikel für die Post, der Konzern hat keinen Sinn für die Liebhaberei. Das einzige, was für den Gelben Riesen zählt, ist, dass alles schnell geht.“
Wenn Baltuttis sicherstellen will, dass eine Marke unversehrt beim Empfänger ankommt, muss er extra zum Schalter gehen, um dem Post-Mitarbeiter beim Stempeln auf die Finger zu schauen. Was auch keine Garantie ist: „Es kommt immer wieder vor, dass Briefe, die bereits am Schalter abgestempelt wurden, ein zweites Mal in den Briefzentren entwertet werden. Die Marken sind dann immer wieder zerstört.“ Ein Berliner Konkurrent des Gelben Riesen hingegen stemple Briefmarken ab, ohne sie einzureißen, wie Baltuttis lobt: „Daran sieht man, dass es auch anders geht.“ Von Nadine Nöhmaier
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Artikel vom 09.11.2006Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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