Feldmoching · Den Sieg fast verschlafen

Das Überraschungsteam: Vom Verletzungspech geplagt rechnete die SpVgg Feldmoching schon mit Abstiegskampf und Kellerduellen. Jetzt finden sich die Jungs um Trainer Franz Gottwald überraschend im Tabellenmittelfeld wieder. Foto: Verein

Feldmoching · Schon auf dem Papier sah es nach einer engen Partie aus. Doch was die rund 130 Zuschauer am vergangenen Sonntag bei der Bezirksoberligapartie SpVgg Feldmoching gegen den TSV Eching erwartete, entpuppte sich als wahrer Fußballkrimi. Einen sicheren 4:1 Vorsprung verspielten die Feldmochinger Gastgeber in der zweiten Hälfte.

Am Ende stand es schließlich 5:4 für Feldmoching. Mit seinem Treffer in der 82. Minute sorgte Kahalf Hussein für das Happy End aus Feldmochinger Sicht.

Gleich zu Beginn profitierte Feldmoching von einer wackeligen Echinger Abwehr. Nach einem eklatanten Fehler in der Defensive – der Echinger Robert Feiner vergab leichtfertig den Ball an die Feldmochinger Stürmer – und dem Ausfall von Stammtorwart Steven Ducat in der 24. Minute (Schmerzen im Syndesmoseband) fanden die Gäste bis zur Pause nicht mehr ins Spiel zurück. Mit einem 3:1 ging es in die Kabine und in der 61. Minute stockte Feldmoching sogar noch zur 4:1-Führung auf.

Doch dann drehten die Gäste das Spiel noch einmal. Innerhalb von nur sechs Minuten (62., 64., 68. Minute) spielten die Echinger die Defensive der Gastgeber schwindlig. Den totalen Black-Out konnte sich auf Feldmochinger Seite niemand erklären (Abteilungsleiter Harald Linseisen: »Da hielt unsere Mannschaft einen Tiefschlaf«). Erst beim erneuten Patt besannen sich die Spieler um Trainer Franz Gottwald wieder ihrer Stärken. Es wurde um jeden Ball gekämpft und der Gegner unter Druck gesetzt. In der 83. Minute gelangt der Ball zu Michele La Cioppa, der setzt sich auf der rechten Seite durch und flankt direkt auf den einschussbereiten Kahalf Hussein.

Hussein zog kaltschnäuzig ab – und schoss den TSV Eching damit direkt in die Kellerregionen der Tabelle (Platz 14). Feldmoching hat sich durch diesen Sieg dagegen einen Platz im Mittelfeld (8.) gesichert. »Wir sind neun Punkte von einem Abstiegsplatz entfernt. Das ist mehr als wir erhofft hatten«, freut sich Linseisen über das überraschende Auftreten der verletzungsgeschwächten SpVgg. »Wir sind technisch nicht die Stärksten, aber man hat ja gesehen, zu was die Mannschaft in der Lage ist wenn sie sich diszipliniert und kämpferisch gibt.« Gerald Feind

Artikel vom 07.11.2006
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