Lange haben die Garchinger darum gekämpft – Seit Samstag fahren die Züge

Garching · Die U-Bahn ist endlich da!

Das letzte Band, das Garching von der U-Bahn trennte: (v. li.) Bayerns Wissenschaftsminister Th. Goppel, M. Solbrig, Landrat H. Janik, MVG-Geschäftsführer H. König und Münchens OB Ch. Ude geben den Bahnhof Garching für die Allgemeinheit frei. F: ba

Das letzte Band, das Garching von der U-Bahn trennte: (v. li.) Bayerns Wissenschaftsminister Th. Goppel, M. Solbrig, Landrat H. Janik, MVG-Geschäftsführer H. König und Münchens OB Ch. Ude geben den Bahnhof Garching für die Allgemeinheit frei. F: ba

Garching · Diesen Freitag, den 13., wird man in Garching nie vergessen. Es war einer der wohl schönsten Tage der Stadtgeschichte. Als erstes Freudenereignis fuhr die erste U-Bahn von Hochbrück ins Zentrum und weiter zur neuen U 6-Endstation Forschungszentrum. Zweiter Jubelpunkt war die Beförderung der Forschungsinstitute zur Elite-Uni. Es folgte eine dreitägige Feier, wie sie Garching noch nie gesehen hat.

Und ein dauerstrahlender Bürgermeister Manfred Solbrig fragte sich nur noch, ob diese Eröffnung der U-Bahnhöfe Garching und Garching-Forschungszentrum nun ein Jahrhundertereignis oder doch ein Jahrtausendereignis sei.

Um 4.433 Meter wurde die Linie der U 6 verlängert und dafür arbeitete und kämpfte man gut 20 Jahre. Auf dem Weg zur Finanzierung des 178 Millionen Euro schweren Projektes galt es einige Hürden zu überwinden. Rund 154 Millionen übernahm der Freistaat Bayern, 11,6 der Landkreis München und weitere 12,3 die Stadt Garching. Bei der Eröffnung am Samstag betonten Bürgermeister Manfred Solbrig, Landrat Heiner Janik und der bayerische Wissenschaftsminister Dr. Thomas Goppel unisono, dass es sich um sehr gut angelegtes Geld handle.

Goppel dachte vor allem an die mehr als 10.000 Studenten, die täglich die in Garching angesiedelten fünf von zwölf Fakultäten der TU München besuchen. Ihre Fahrtzeit zwischen Garching-Forschungszentrum zum Marienplatz verringert sich nun von 41 auf 27 Minuten. Die Garchinger erreichen den Marienplatz von ihrem Stadtzentrum aus nun in 24 Minuten, zuvor brauchte man 34.

Während Münchens OB Ude über Garchings drei Bahnhöfe (»Im Vergleich zur Bevölkerung sind sie die Stadt mit der weltweit größten U-Bahn-Dichte«) witzelte, lobte Goppel vor allem Stadt und Landkreis, die zehn Prozent der Kosten trugen. »Ich kenne die Flüche des Herrn Janik und kann sie alle vor dem Finanzminister wiederholen«, sagte Goppel und hatte damit die Lacher auf seiner Seite.

In den Stunden der Freude, nach 20 Jahren mit harten Diskussionen, mutigen Entschlüssen und zuletzt einer für Garching nervigen Großbaustelle, dachte man aber auch an die Väter dieses Projektes. Immer wieder wurde Altbürgermeister Helmut Karl gewürdigt, Landrat Heiner Janik ernannte ihn gar zu »Garchings Ausgabe von Karl, dem Großen«.

Nun fährt die U-Bahn und die Stadt hat große Perspektiven. Bürgermeister Manfred Solbrig betonte immer wieder, dass man jetzt durch die Schienenanbindung viele Möglichkeiten der Erweiterung für Gewerbe und Wissenschaft habe. Mit der U-Bahn und der Elite-Uni ist Garching für Investoren und Neubürger nun interessanter denn je. Nico Bauer

Artikel vom 17.10.2006
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