Oberföhringer Motocross-Urgestein sichert sich achten Deutschen Meistertitel

Oberföhring · Meister aller Klassen

Ganzer Stolz des 58-jährigen Kfz-Mechanikers: 1972 erhielt er die höchste Sportauszeichnung des ADAC – die Nadel in Gold mit Brillanten für besondere,  sportliche Erfolge. Foto: ak

Ganzer Stolz des 58-jährigen Kfz-Mechanikers: 1972 erhielt er die höchste Sportauszeichnung des ADAC – die Nadel in Gold mit Brillanten für besondere, sportliche Erfolge. Foto: ak

Oberföhring · Den achten Deutschen Meistertitel hat Karl-Heinz Klenk schon sicher. Nach vier von fünf Wertungsrennen liegt der 58-Jährige uneinholbar mit 25 Punkten in Führung. Seit rund 40 Jahren hat sich der Oberföhringer einem Sport verschrieben: Motocross. Und weil ihm alleine fahren auf Dauer zu langweilig war, hat der gebürtige Augsburger noch einen Beifahrer »im Gepäck« – Monika Winter.

Seit 1979 fährt Klenk in der Enduro-Gespann-Klasse in der Weltspitze mit. Insgesamt 14-mal wurde er Vize- und sagenhafte siebenmal Deutscher Meister. Sein persönliches Karrierehighlight: Die Europameisterschaft 1987 in England. Da konnte sich Klenk sogar gegen die internationale Konkurrenz durchsetzen.

Ganz in Michael Schumacher-Manier ist der Kfz-Mechaniker bei Regenwetter besonders stark – »da stehen wir eigentlich immer ganz oben auf dem Treppchen«. Um überhaupt einmal auf dem Siegerpodest zu stehen, muss Klenk viel Zeit und Geld opfern. Mit Hänger und Wohnmobil fährt er zusammen mit seiner Ehefrau durch ganz Deutschland, um an jährlich rund 20 Rennen teilzunehmen. »Leider sind die meisten Rennen mittlerweile in Norddeutschland, weil es in Bayern kaum noch Motocross-Strecken gibt – den strengen Regelungen sei Dank«, ärgert sich der Zweirad-Fan. Früher sei er sogar bis nach Spanien oder Schweden gereist, um an Rennen teilzunehmen. Sowohl finanziell, bei einem Startgeld von bis zu 500 Euro, als auch zeitlich eine große Belastung. Deshalb gebe es mittlerweile nur noch wenige Aktive im Sidecar-Sport. Immerhin kostet ein Motocross-Gespann zwischen 25.000 und 30.000 Euro.

»Außer fürs Kartenspielen – meine zweite Leidenschaft – habe ich für nichts anderes mehr Zeit«, berichtet Klenk. Denn zwischen den einzelnen Rennen muss natürlich das Motorrad – eine 600 Kubik-Maschine mit 60 PS – wieder auf Vordermann gemacht werden. Und wer denkt, dass sich der 58-Jährige auf den Lorbeeren seiner vergangenen Siege ausruht, irrt sich gewaltig. Klenks Motto: »Solange ich die sechs bis sieben Stunden – so lange dauert eine Rally im Schnitt – locker durchhalte, denke ich noch lange nicht an die Motocross-Rente.«

Bei so viel Enthusiasmus holt sich der Oberföhringer sicher auch die nächsten Jahre noch Titel – auch sein Traum, ein weiterer Sieg bei Europameisterschaften, scheint mit dieser Einstellung in greifbarer Nähe. Andrea Koller

Artikel vom 10.10.2006
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