FC Ismaning hat einen neuen Trainer: Der »harte Hund« heißt Bernd Weiß

Ismaning · Gesucht und gefunden

Gesucht und gefunden: Ismanings Vorsitzender Helmut Horst (li.) ist sehr glücklich mit seinem neuen Trainer Bernd Weiß, der gleich richtig Gas gab. Foto: ba

Gesucht und gefunden: Ismanings Vorsitzender Helmut Horst (li.) ist sehr glücklich mit seinem neuen Trainer Bernd Weiß, der gleich richtig Gas gab. Foto: ba

Ismaning · Es war keine wirkliche Überraschung, dass der FC Ismaning seinen Trainer Mario Himsl entließ. Der Zeitpunkt in der Länderspielpause war aber schon überraschend. Schließlich hatte der abstiegsbedrohte Bayernligist zuletzt aus zwei Spielen vier Punkte geholt. Aber man kam im Vorstand einstimmig zu der Entscheidung, die Präsident Helmut Horst vor dem Spiel gegen Bayreuth (1:2) verkündete: »Der schafft das nicht.«

Und man war sich einig, dass der FCI in der Krise einen harten Hund braucht. Diesen hat man nun gefunden mit Bernd Weiß, der vom TSV 1860 Rosenheim kommt.

Weiß ist mit Rosenheim schon zweimal in die Bayernliga aufgestiegen. »Er kennt unsere Landschaft«, sagt Horst deshalb. Und dass Weiß in Baldham wohnt, ist für den FCI ein weiterer Pluspunkt. Auch als Aktiver hatte der neue Cheftrainer einiges erreicht. Er spielte mit dem MTV Ingolstadt in der zweiten Bundesliga und auch mit dem Liechtensteiner Club FC Vaduz sowie Altstetten in der zweiten Schweizer Liga. Weiß kennt den Fußball auf hohem Niveau.

Nur das geflügelte Wort »Harter Hund« hört der Ismaninger Vorsitzende Helmut Horst nicht so gern. Sein erster Eindruck von Weiß (»Ich habe ein sehr gutes Gefühl«) spiegelt aber genau den harten Hund wieder: »Er ist ein sehr gradliniger und bestimmter Trainer.«

In der Tat weiß Bernd Weiß genau, was er will. Deshalb trainierte er in der spielfreien Zeit recht intensiv, um die Grenzen der Spieler auszuloten. Dabei kam er zu dem Ergebnis, dass es konditionell stimmt und auch sonst »passieren bei uns nicht die Dinge, die gerne bei in der Tabelle unten stehenden Mannschaften vorkommen.« Das Team ist also durchaus intakt.

Eine erste wichtige Entscheidung des neuen Trainers war die Vergabe der Kapitänsbinde an Michael Öller. Er wird auch in der Abwehr die Dreierkette (»Damit fühlt sich die Mannschaft wohler«) führen. Von ihm erwartet Weiß auch, dass er mehr Verantwortung übernimmt: »Dann muss er etwas aus sich heraus gehen.« In Ismaning sieht er einen zu braven Kader, dem die Führungsspieler abgehen.

Bernd Weiß ist zuversichtlich, dass man in den nun bevorstehenden »Sechs-Punkte-Abstiegsendspielen« in Frohnlach am Samstag und eine Woche später gegen Fürstenfeldbruck einen starken FC Ismaning sehen wird. »Jeder kann die Tabelle lesen«, sagt er, »deshalb ist verlieren verboten.« »Kampf bis zum Umfallen« will Weiß sehen, auch wenn er von einer konkreten Punktevorgabe für die wohl wichtigsten Spiele dieser Saison nichts hält: »Wenn ich was vorgebe und es klappt nicht, was mach ich dann? Soll ich dann sagen, dass ich wieder geh?« Nein, der neue Trainer ist ein Kämpfer und wird nicht locker lassen, bis sich der FCI von den Abgründen der Abstiegszone entfernt hat. Nico Bauer

Artikel vom 10.10.2006
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