P!NK ist wieder auferstanden – und kratzbürstet, Samstag, in der Olympiahalle

München - Der Punkrock und das Ausrufezeichen

P!NK ist Punk. Und macht am Samstag  »Trouble« – live in der Olympiahalle. Foto: VA

P!NK ist Punk. Und macht am Samstag »Trouble« – live in der Olympiahalle. Foto: VA

München - Madame schreibt sich mit einem Ausrufezeichen statt mit einem „i“: P!NK. Früher, wir wissen es alle, hat sie sich immer ungezügelt wild gezeigt, am Samstag, 7. Oktober, präsentiert sie sich schon mal nett-brav-sexy (siehe Foto). Lesbisch übrigens war sie nie, wie sie betont – auch, wenn sie öfter mal heiß züngelnd mit Schauspielerinnen gesichtet wurde. Stattdessen sei sie schüchtern, wie sie sagt: Sie könne Gefühle nicht persönlich, sondern nur über Lieder mitteilen.

Darum haben wir ihrer Seelenwelt wohl „Get The Party Started“, „Just Like a Pill“ und „Trouble“ zu verdanken.

Falls aufgrund ihres Namens übrigens der Anschein entsteht, dass P!NK, geboren 1979 in Philadelphia, auf einer rosa Wolke aufgewachsen sei – dann folgt hier die Berichtigung: Ihre Eltern ließen sich nach jahrelangen Streiterein scheiden, als sie sieben war. P!NK schmiss die Schule ohne Abschluss, und scheiterte zunächst als einzige Weiße in einem kirchlichen Gospelchor.

Schließlich aber stieg sie bei einer Punkband ein, arbeitete hier und da als Background-Sängerin – und wurde schließlich bei einem Talentwettbewerb entdeckt. 2001 schlug ihre große Stunde: Das Video zu „Lady Marmalade“, eine Kooperation mit Christina Aguilera, Lil’Kim und Mia, machte sie weltberühmt.

Kurz darauf, im Frühjahr 2002, kam ihr Album „M!ssundaztood“ (!) auf den Markt – ein riesiger kommerzieller Erfolg! Und auch in die Schlagzeilen geriet P!NK immer häufiger: Weil sie sich angeblich mit Pamela Andersons Exfreund Tommy Lee das Bett geteilt haben soll, weil sie in wütenden Briefen für die Rechte von Tieren eingetreten war, weil sie Modezeitschriften, Siegfried und Roy sowie Prinz William beleidigt hatte. 2003 erschien das nächste Album „Try This“ – unter anderem mit dem passenden Hit „Trouble“.

Weil sie anschließend länger pausierte: um zu heiraten und um ziemlich von der Bildfläche zu verschwinden, musste sie ihr neues Werk vom März diesen Jahres wohl „I’m not dead“ nennen. Dass sie wirklich wiederauferstanden ist, beweist sie auf dem Album – gnadenlos: Denn Hauptsache: bombastisch scheint die Devise der ewigen Punkrock-Göhre beim Arrangieren ihrer Hits gewesen zu sein. Von ihrem Konzert am Samstag ab 20 Uhr in der Olympiahalle darf folglich ebenfalls Spektakuläres erwartet werden. Ausrufezeichen. Von Nadine Nöhmaier

Artikel vom 05.10.2006
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