Ismaning und Unterföhring finanzieren Polizeiinspektion mit 3,2 Millionen Euro

Ismaning · Die Polizei bleibt vor Ort

Probestehen auf dem Grundstück der künftigen Polizei Ismaning: Tobias Lehnerer, Michael Rothböck, Ismanings zweiter Bürgermeister Dr. Theodor Baumann, Josef Voit und der stellvertretende Dienststellenleiter Peter Löffelmann. Foto: ba

Probestehen auf dem Grundstück der künftigen Polizei Ismaning: Tobias Lehnerer, Michael Rothböck, Ismanings zweiter Bürgermeister Dr. Theodor Baumann, Josef Voit und der stellvertretende Dienststellenleiter Peter Löffelmann. Foto: ba

Ismaning · Sie ist die kleinste aller Polizeiinspektionen im Bereich der Direktion München: die PI 26 im Münchner Nordosten. Und das bleibt nun auch lange so, mindestens jedenfalls bis 2018. Mehr oder minder starke Überlegungen, die für Ismaning, Unterföhring und Fischerhäuser zuständige Polizei aus Spargründen benachbarten Inspektionen in Haar oder Oberschleißheim zu unterstellen, sind beendet.

Denn zum Ende dieses Jahres wird gebaut. Auf der kleinen, unscheinbaren Wiese an der Ecke von der Münchner Straße und der Leuchtenbergstraße entsteht demnächst eine neue Polizeiwache. Und die errichten zwei wohlhabende Gemeinden für einen armen Staat.

Dieser Bau wird eine wohl deutschlandweit einzigartige Aktion. Die Kosten von 3,2 Millionen Euro für den Bau teilen sich die beiden Gemeinden. Ismaning stellt das Grundstück und übernimmt den Löwenanteil, Unterföhring steuert 600.000 Euro zu dem Projekt hinzu. Die Pacht für die Polizei geht dann voll an die Ismaninger. In Ismaning und Unterföhring machte man sich in der jüngsten Vergangenheit schwere Sorgen über Umstrukturierungen bei den Polizeiinspektionen. Die beiden Kommunen gingen bis zu Bayerns Innenminister Günther Beckstein, um ihre PI zu sichern.

»Der Standort Ismaning steht nicht in Frage«, sagt Rainer Riedl, Sprecher des bayerischen Innenministeriums. Doch ganz so klar ist die Sache nicht, wie das Innenministerium jetzt auf Anfrage des »Bogenhausener Anzeigers« beteuert. In beiden Gemeinden sah man die Gefahr des Aus für die PI 26 als sehr groß an: »Wir sind die kleinste Inspektion der Polizeidirektion München«, sagt der stellvertretende Dienststellenleiter Peter Löffelmann. Ismanings Bauamtsleiter Helmut Horst wird noch deutlicher: »Nach WM und Papst kommen nun halt die nächsten Sparmaßnahmen.« Bevor die konkret werden könnten, haben Ismaning und Unterföhring reagiert.

Das große Interesse der beiden Gemeinden am Erhalt der PI sei im Innenministerium jedenfalls gut angekommen, sagt Riedl: »Wir wollen die Polizei vor Ort haben, die Menschen sollen ihre Polizei kennen.« Deshalb halte man in Bayern auch an kleineren Dienststellen wie in Ismaning fest. Den Verbleib der PI 26 in Ismaning und der Neubau sind aber zwei Themen, die für Riedl nicht im Zusammenhang stehen.

Was auch immer die hohe Politik entscheidet: Ismaning und Unterföhring unterstreichen die Bedeutung der Polizei vor Ort mit ihrem Engagement. Die Beamten freuen sich bereits jetzt auf den Umzug in knapp zwei Jahren. Peter Löffelmann, stellvertretender Dienststellenleiter, freut sich auch über den neuen Sitz direkt an der Hauptstraße. Für Helmut Horst der »perfekte Standort«. Der Bauamtsleiter zeigt sich sehr zufrieden, dass man mit dem Neubau den sicheren Verbleib der PI bis 2018 garantieren könne – dank der Zusage von Günther Beckstein. 2016 wird dann erneut ausgehandelt, wie es ab 2018 mit der PI für Ismaning und Unterföhring weitergehen soll. N. Bauer

Artikel vom 26.09.2006
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...