Haidhauser Institut Amyna organisiert Security Point für Besucherinnen in Not

Haidhausen · »Nein« sagen erwünscht

Hannelore Güntner von Imma (li.) zusammen mit Christine Rudolf-Jilg vom Haidhauser Institut Amyna und Maike Bublitz vom Frauennotruf helfen Besucherinnen in Not. Foto: ak

Hannelore Güntner von Imma (li.) zusammen mit Christine Rudolf-Jilg vom Haidhauser Institut Amyna und Maike Bublitz vom Frauennotruf helfen Besucherinnen in Not. Foto: ak

Haidhausen · Der prognostizierte Wiesn-Hit 2006 von den Sportfreunden Stiller »54, 74, 90, 2006« verwandelt jedes Bierzelt in einen Hexenkessel. Doch diese Stimmung ist zerbrechlich, schlägt leicht um, wird ein ums andere Mal gewalterfüllt. Nicht selten wendet sich diese Gewalt gegen Frauen. »Genau diesen Wiesnbesucherinnen wollen wir einen sicheren Rahmen bieten, wo sie Zuflucht finden und zur Ruhe kommen können. Eine kuschlige Decke und ein heißer Tee wirken da manchmal schon Wunder«, berichtet Christine Rudolf-Jilg von Amyna.

Das Haidhauser Institut zur Prävention von sexuellem Missbrauch ist eine von drei Organisationen, die den Security Point für Frauen und Mädchen auf dem Oktoberfest mittlerweile im dritten Jahr auf die Beine stellen. Diese Anlaufstelle für Mädchen und Frauen in Not bietet verunsicherten Besucherinnen professionelle Unterstützung, einen sicheren Ort, um auf vertraute Personen zu warten oder vermittelt Hilfe bei der Organisation des Heimwegs. »Mädchen und Frauen, die keine Möglichkeit sehen, sicher nach Hause zu kommen oder psychisch extrem angeschlagen sind, werden von zwei Mitarbeiterinnen sogar nach Hause gefahren«, berichtet Rudolf-Jilg. Dieser Service sei letztes Jahr so gut angelaufen, dass man erneut einen Fahrdienst anbieten wolle – heuer sogar von einer Autovermietung gestiftet.

Doch Rudolf-Jilg hat für alle Wiesn-Besucherinnen noch einige Tipps, damit der Service der Sozialpädagoginnen und freiwilligen Helferinnen erst gar nicht in Anspruch genommen werden muss: »Die wichtigsten Regeln sind: Den Heimweg nur mit vertrauten Personen antreten, einen Treffpunkt außerhalb der Zelte ausmachen, Fahrgeld und Handy immer direkt am Körper tragen und bei Bedrohung gezielt Personen ansprechen und um Hilfe bitten. Und das wichtigste: Laut und deutlich ›nein‹ sagen.« Außerdem gelte grundsätzlich, so Rudolf-Jilg: »Lieber einmal zu viel beim Security Point hinter dem Schottenhamel vorbeikommen, als einmal zu wenig.« Andrea Koller

Artikel vom 19.09.2006
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