An der Praterinsel in Haidhausen wird ein neues Wasserkraftwerk entstehen

Haidhausen · Ökostrom für München

Geschäftsführer der Stadtwerke München Stephan Schwarz und Dr. Bernhard Thiersch von Green City Energy an der Praterinsel: Im Winter 2007/2008 entsteht hier ein neues Wasserkraftwerk. Foto: Green City Energy

Geschäftsführer der Stadtwerke München Stephan Schwarz und Dr. Bernhard Thiersch von Green City Energy an der Praterinsel: Im Winter 2007/2008 entsteht hier ein neues Wasserkraftwerk. Foto: Green City Energy

Haidhausen · München bekommt ein weiteres Wasserkraftwerk. Neben den bereits bestehenden Werken, die teilweise bereits seit 100 Jahren die Isar säumen, wird an der Praterinsel ein neues, hochmodernes Wasserkraftwerk entstehen. »Technisch wird sich vergleichsweise wenig zu den im Laufe der Jahre immer wieder auf den neuesten Stand der Technik gebrachten Kraftwerken ändern. Baulich verfolgen wir mit dem Kraftwerk an der Praterinsel jedoch ein komplett anderes Konzept«, weiß Dr. Bernhard Thiersch von Green City Energy.

Zusammen mit den Stadtwerken München baut das Unternehmen, das sich Umweltprojekte mit Zukunft auf die Fahnen schreibt, ab dem Winter 2007/2008 das »unsichtbare« Kraftwerk. »Gerade diese Tatsache überzeugt auch uns von dem Projekt«, so Ullrich Martini, Vorsitzender des Ausschusses Umwelt und Verkehr des Bezirksausschusses Haidhausen (BA 5) und fügt hinzu: »Zwar sind noch einige Punkte zu diskutieren, aber grundsätzlich sehen auch wir in diesem Kraftwerk eine Bereicherung für München – denn die Optik der Isar bleibt unangetastet.« Aber wie funktioniert das? »Am linken Ufer oberhalb des Wehrs wird das Wasser für das Kraftwerk – geplant sind 25 Kubikmeter pro Sekunde – entnommen und in einem Stollen unterirdisch unter das Flussbett geführt«, berichtet Dr. Thiersch.

Der Stollen verlaufe dann unter der Maximiliansbrücke bis unter die Kaskaden. Dort befände sich ebenfalls unter der Flusssohle das eigentliche Kraftwerk inklusive Turbinenanlage. Dr. Thiersch verspricht: »Wir werden bei der Wasserentnahme darauf achten, dass die Speisung der Stadtbäche und der Kaskaden nicht leidet.«

Ein schwieriges Unterfangen, schließlich hat man jahreszeitenabhängig mit großen Pegelschwankungen zu kämpfen. Gleichzeitig benötigt das Kraftwerk das ganze Jahr über eine bestimmte Wassermenge, um die anvisierten 8,5 Millionen Kilowattstunden (pro Jahr) zu erreichen. »Gerade diese Frage wird noch für Zündstoff sorgen«, meint auch Martini.

»Denn uns geht es vor allem darum, die Isar als Erholungsraum für die Haidhauser zu erhalten.« Außerdem habe man schließlich nicht so lange für den Erhalt der Kaskaden gekämpft, dass sie nun zu einem »plätschernden Rinnsal« verkommen, weil das Kraftwerk zu viel Wasser abzweigt. Andrea Koller

Artikel vom 12.09.2006
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...