Freimann – Fitnesskurs für die B11

Freimann – Drei Jahre wird der Rück- und Neubau der Freimanner Hochbrücke dauern. Zwar kann der Verkehr auf der Autobahn weiter fließen. Allerdings bringt gerade die Erneuerung der Auffahrrampen zwischen Autobahn und Frankfurter Ring und Föhringer Ring erhebliche Einschränkungen für den Pendlerverkehr mit sich.

So rechnet die Autobahndirektion Südbayern mit einem Ausweichverkehr, der den Münchner Norden – im speziellen die Straßen rund um die Situlistraße und die B11 – mit einem bis zu achtfach höheren Verkehrsaufkommen zu den Stoßzeiten belastet. Laut Angaben von Paul Lichtenwald, Präsident der Autobahndirektion, werde versucht, die Bundesstraße mit gezielten Ampelschaltungen („Grüne Welle“) und einer zweispurigen Fahrbahnmarkierung für die 20 Monate in denen die Auffahrrampen nicht zur Verfügung stehen werden, „fit“ zu machen.

Viele Anwohner befürchten jedoch nicht nur einen deutlich erhöhten Verkehrsdruck auf der Bundesstraße, sondern auch entsprechend mehr Autos in Nebenstraßen und Schleichwegen. „Die Autofahrer werden keinen Vorteil haben, wenn die Bundesstraße an jeder Ampel bevorzugt wird“, argumentierte Lichtenwald bei der Vorstellung des Baukonzepts am vergangenen Dienstag. So müsse sich eben „rumsprechen“, dass die Hauptumleitungsstrecke die beste Alternative sei.

Zum Brennpunkt könnte sich auch die Heidemannstraße westlich der Autobahn A9 entwickeln. Zwar ist eine offizielle Umgehung dort nicht vorgesehen, Anwohner befürchten trotzdem auch hier mehr Verkehr. Stadtrat Mario Schmidbauer sicherte bei der Diskussion zwar zu, dass die Stadt den geplanten Umbau der Kreuzung Heidemannstraße/ Lilienthalallee mit Blick auf den Brückenbau vorantreiben werde. Am Rande der Diskussion ruderte Schmidbauer jedoch zurück: „Diese Bauvorhaben sind voneinander getrennte Vorgänge und haben nichts miteinander zu tun.“

Wie man es dreht und wendet: Eine belastungsfreie Lösung wird es nicht geben. Stattdessen gibt es einen der Hoffnung verbreitet. Lichenwald: „Es ist ja keine Dauerlösung!“

Artikel vom 31.08.2006
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