BA 5 fordert »Abhängung« der Balanstraße und Linksabbiegen in Metzstraße

Haidhausen · Der Schleichweg muss weg

Verkehrsknotenpunkt Rosenheimer Straße: Jetzt wird um die »Abhängung« der Balanstraße und das Linksabbiegen in die Metzstraße diskutiert. Foto: ak

Haidhausen · »Die Balan- und Rosenheimer Straße verkommen immer mehr zu einer verlängerten Salzburger Autobahn«, ärgert sich die Vorsitzende des Bezirksausschusses Haidhausen (BA 5), Adelheid Dietz-Will (SPD), und fügt hinzu: »Egal ob stadtein- oder stadtauswärts der Verkehr rollt Tag und Nacht und das leider auch oft viel zu schnell.« Da es in der Rosenheimer Straße auch oft zu Staus kommt, »weichen viele Autofahrer mittlerweile auf die Balanstraße aus«, weiß Dietz-Will.

Aus diesem Grund habe man im BA 5 beschlossen, dass es sinnvoll sei, die Einfahrt von der Rosenheimer Straße in die Balanstraße zu sperren und gleichzeitig ein Linksabbiegen in die Metzstraße möglich zu machen. Gestützt auf die verkehrliche Rahmenplanung Haidhausens aus dem Jahr 1992, bei der eine »Abhängung« der Balanstraße bereits diskutiert und abgelehnt wurde, fordert Dietz-Will die Stadt auf, zu handeln. Denn: Die damals vorgebrachten Gründe zur Ablehnung des Antrags greifen jetzt nicht mehr: »Außerdem haben sich bereits zahlreiche Bürger über die Verkehrszunahme auf der Balanstraße beschwert. Kein Wunder, schließlich führt die Straße auf weiten Teilen mitten durch das Wohngebiet. Da muss etwas geschehen!«

Dass die Balanstraße seit einiger Zeit deutlich stärker frequentiert wird und es zu Tempoverstößen gekommen ist, räumt auch die Polizeiinspektion Au (PI 21) ein: »Bei Geschwindigkeitsmessungen haben wir festgestellt, dass viele Autofahrer die vorgeschriebenen 30 Kilometer pro Stunde nicht einhalten«, berichtet Gerhard Mittermeier, Verkehrsleiter der PI 21. Aber von einem Raserproblem könne man in der Balanstraße nicht sprechen.

Das Kreisverwaltungsreferat (KVR) sieht die Situation aus einer anderen Perspektive: »Würde man die Balanstraße abhängen und gleichzeitig ein Linksabbiegen in die Metzstraße möglich machen, würde dies zu erheblichen Verkehrsbehinderungen auf der Rosenheimer Straße führen«, erklärt KVR-Sprecher Christoph Habl. Durch wartende Linksabbieger würde die Leistungsfähigkeit der linken Fahrspur drastisch reduziert, was wiederum nur durch eine Aufweitung der Fahrbahnbreite in diesem Bereich zu kompensieren sei. Doch diese Lösung befürwortet der BA 5 genau nicht. »Unser Streben geht eigentlich genau in die entgegengesetzte Richtung«, erklärt Dietz-Will. »Wir plädieren grundsätzlich für eine Verkehrsreduktion auf der Rosenheimer Straße. Denn auch die Schadstoffwerte an einer der meist befahrenen Strecken Münchens sind alarmierend.«

So wurden laut einer Emmissionsmessung aus dem Jahr 2003 an der Rosenheimer Straße die Grenzwerte für Feinstaub und Stickstoffdioxid bereits überschritten. Bei durchschnittlich 30.000 Fahrzeugen pro Tag nicht weiter verwunderlich.

Eine Entscheidung steht in diesem Verkehrsstreit noch aus. Das KVR will den Vorschlag des BA 5 erst noch in einer verwaltungsinternen Diskussion mit dem Planungs- und Baureferat beraten.

Für Dietz-Will ist die Situation jedoch klar: »Die Balanstraße muss allein deshalb schon abgehängt werden, weil sich dort zahlreiche schutzbedürftige soziale Einrichtungen befinden, unter anderem eine Grundschule mit Kindertagesstätte, die St.-Wolfgang-Kirche und das Alten- und Servicezentrum.« Andrea Koller

Artikel vom 29.08.2006
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